Der im Dezember 2019 vorgestellte „Green Deal“ der EU hat die Klimaneutralität des Kontinents bis zum Jahr 2050 zum Ziel. Allein mit dem so genannten „Circular Economy Action Plan“ soll dabei die Hälfte der geplanten CO2-Emissionenvermeidung des Green Deal erreicht werden.
Dazu ist nicht nur bei technischen Lösungen ist ein Umdenken nötig: Um diese Ziele effizient und in möglichst kurzer Zeit zu erreichen, müssen Unternehmen ihre Prozesse so gestalten, dass die Produkte ressourceneffizient, wirtschaftlich und zuverlässig entwickelt und produziert werden. Das stellt hohe Ansprüche an die Prozessgestaltung und auch an die Organisation des Auftrags- und Arbeitsablaufs und damit an alle Beschäftigten eines Unternehmens.
Hierbei unterstützt „Agiles Arbeiten, mit dem schnell, handlungsfähig und stabil Arbeitsabläufe und die Zusammenarbeit gestaltet werden können. Agiles Arbeiten bietet den Spielraum, innerhalb dessen Verbesserungen in Sachen Ressourceneffizienz überhaupt möglich sind. Dazu gehört vor allem eine Struktur, die Verbesserungen zulässt, ohne große Reibungsverluste zu verursachen oder sie gar ganz zu verhindern.
Die die Workshops von Anfang an begleitenden Experten vom Team- und Organisationsentwickler „KLARA agil“ aus Bielefeld haben es so formuliert: „In dem Lernnetzwerk „Agiles Arbeiten“ wurde der Brückenschlag angestrebt zwischen Erleben der erwähnten Grundhaltung, Erproben hilfreicher Methoden des Agilen Arbeitens und Transfer auf zukunftsweisende Fragestellungen, wie gelebte Ressourceneffizienz: erste Schritte zu einem Living Lab für agile und zukunftsbewusste Unternehmenskultur.“
„Agiles Arbeiten“ ist also mehr als eine Methode. Agiles Arbeiten braucht stützende Rahmenwerke, Haltung und Übereinstimmung. Das ist nicht „mal eben so gemacht“, sondern bedarf der Entwicklung und der Mitnahme aller Beschäftigten eines Unternehmens. Nicht nur deshalb ist externe Unterstützung auf dem Weg dahin eigentlich unerlässlich, sondern auch weil „Agiles Arbeiten“ nicht für jedes Geschäftsmodell eins zu eins umsetzbar ist. Gerade in einem so sensiblen Feld, bei dem es nicht zuletzt um grundsätzliche Fragen der Organisation und Formen der Zusammenarbeit geht, ist eine neutrale Moderation auf der Grundlage fundierten Fachwissens im Bereich des agilen Arbeitens durch nichts zu ersetzen.
Um zunächst Verständnis zu schaffen und darauf aufbauend das Agile Arbeiten als ein wichtiges Instrument auf dem Weg zu mehr Ressourceneffizienz für produzierende Unternehmen, hat die Effizienz-Agentur NRW (EFA) das Netzwerk „Neue Arbeitswelt“ ins Leben gerufen und regelmäßige Veranstaltungen bis hin zu Unternehmensbesuchen dazu angeboten. Damit wurde ein komplexes Thema „anfassbar“ für den Mittelstand gemacht.
„Agiles Arbeiten“ wurde praktisch und unkompliziert zugänglich, so dass die beteiligten Unternehmen schnell etwas damit anfangen konnten. Gleichzeitig implementierte die EFA von Anfang an den Ressourceneffizienz-Gedanken als einen zentralen Baustein des Konzeptes.
Gemein war allen seit Beginn 2018 insgesamt 17 Treffen, dass der kollegiale Austausch von Fach- und Führungskräften unterschiedlicher Unternehmen und Branchen ermöglicht wurde. In den Treffen gab es einen Wechsel von Impulsen und der Vorstellung praktischer Erfahrungen, dabei standen die Wünsche und Anregungen der Teilnehmer stets im Mittelpunkt. Die Erfahrungen zeigen, dass dieser Ansatz äußerst zielführend ist. Viele Unternehmen haben die Anregungen aus den vergangenen Veranstaltungen schon mitgenommen und damit begonnen, Elemente des agilen Arbeitens zur Steigerung der Ressourceneffizienz in ihre Unternehmensstruktur einzubinden. Auch Corona konnte den Erfolg nicht stoppen, die in diesen Zeitraum fallenden Veranstaltungen wurden als Online-Workshops angeboten und auch genutzt.
Im Interview der EFA mit Eric Adelt, Geschäftsführer der ip adelt GmbH in Bielefeld, könne Sie sich aus erster Hand über die Erfahrungen eines produzierenden Unternehmens bei der Einführung und Nutzung des Agilen Arbeitens informieren.