Circular Economy
in der Praxis 

Für eine Kreislaufführung sind drei Entwicklungen notwendig: Narrow, Slow und Close. Diese lassen sich auf die bekannten R-Strategien anwenden, die Ansätze zur Ressourceneffizienz und Kreislaufführung aufzeigen und als Werkzeuge für die Praxis verstanden werden können.

Gehen Sie den ersten Schritt in die zirkuläre Zukunft - wir unterstützen Sie dabei!

  Narrow, Slow, Close: die "R- Strategien" im Überblick

Produkte/ Materialien einsparen

R0 – Refuse

Produkte/Materialien überflüssig machen.

  • Braucht es ein Produkt, um dessen Funktion bereitzustellen (siehe Produkt-Service-Systeme)?
     
  • Achten sie darauf, weniger Ressourcen zu kaufen und zu verbrauchen?

R1 – Rethink

Produktnutzung intensivieren.

  • Ist das Produkt so ausgelegt, dass es intensiv genutzt werden kann (Belastbarkeit, Reparierbarkeit etc.)?
     
  • Kann die Materialeffizienz gesteigert werden, indem die Leistung des Produkts verkauft wird? Wie könnte ein solches Service-/Dienstleistungsmodell aussehen („Nutzen statt Besitzen“)?

R2 – Reduce

Materialeinsatz reduzieren.

  • Sind kontinuierliche Verbesserungsprozesse hinsichtlich der Verschwendung innerhalb des Produktionsprozesses integriert?
     
  • Wurde für die verwendeten Materialien eine Treibhausgasbilanz erstellt?

Lebensdauer von Produkten erhöhen

R3 – Resell/Reuse

Produkt kann durch einen neuen Nutzer wiederverwendet werden. 

  • Was passiert mit dem Produkt nach der Erstnutzung?
     
  • Gibt es für das Produkt einen Second-Hand-Markt?

R4 – Repair

Defekte Produkte reparieren, um die Betriebsfähigkeit wiederherzustellen.

  • Wird eine Reparatur für das Produkt angeboten?
     
  • Sind die relevanten Ersatzteile vorhanden?

R5 – Refurbish

Produkt nach der Nutzungsphase auf einen bestimmten Qualitätsstand bringen.

  • Erfolgt nach der Nutzungsphase eine Wiederaufbereitung des Produkts?
     
  • Ist es sinnvoll, den Nutzer selber zur Wiederaufbereitung zu befähigen?

R6 – Remanufacture

Produkte nach der Nutzungsphase „wie-neu“ aufarbeiten.

  • Ist das Produkt so gestaltet, dass es nachrüstbar ist (z.B. technische/optische Updates)?
     
  • Besteht ein System zur Rücknahme oder Sammlung? 

R7 – Repurpose

Komponenten aus gebrauchten Produkt in ein neues Produkt mit einer anderen Funktion einsetzen.

  • Können rückgeführte Komponenten in anderen Produkten verwendet werden?
     
  • Wurden entsprechende Kooperationen geprüft oder initiiert?

Materialien wiederverwenden

R8 – Recycle Materials

Materialien stofflich aufbereiten.

  • Können die Materialien oder Komponenten des Produkts nach der Nutzung einfach getrennt und entsorgt werden?
     
  • Kann das Produkt nach der Nutzungsphase einem industriellen stofflichen Recyclingprozess zugeführt werden?

R9 – Recover

Thermische Verwertung von Materialien.

  • Kann das Produkt nach der Nutzungsphase einem industriellen thermischen Recyclingprozess zugeführt werden?
     
  • Kann ausgeschlossen werden, dass das Produkt kritische und giftige Ressourcen enthält?

R10 – Remine

Ressourcen aus Mülldeponie gewinnen.

  • Muss das Produkt, die Komponenten oder Materialien wirklich deponiert werden?
     
  • Können deponierte Materialien wieder als Rohstoff genutzt werden?

Wie können Unternehmen
mit CE starten? 

Um die Kreislaufführung von Ressourcen zu verbessern, müssen innovative Geschäftsmodelle, Verfahren, Prozesse und Produkte entwickelt werden.

Die Effizienz-Agentur NRW unterstützt produzierende Unternehmen in Nordrhein-Westfalen auf diesem Weg mit ihrem Beratungsangebot im Themenfeld Ressourceneffizienz. 

Sprechen Sie uns an!

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Wir bieten Ihnen ...

CIRCO-Workshop
zirkuläre Geschäftsmodelle entwickeln 

Mit "CIRCO" wurde in den Niederlanden ein Workshop-Angebot entwickelt, das Unternehmen bei der Entwicklung und Gestaltung neuer, nachhaltiger Geschäftsmodelle im Sinne der Circular Economy unterstützt. Die Methode wurde bereits erfolgreich von über 900 Betrieben genutzt. Das Ergebnis: zufriedene Unternehmen und erfolgsversprechende Ideen. 

Die Effizienz-Agentur NRW ist der erste Circo Hub in Deutschland. Wir bietet in regelmäßgen Abständen CIRCO-Workshops an. 

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Circular Design:
Produkte zirkulär gestalten 

Circular Design beschreibt einen umfassenden Gestaltungsansatz mit dem Ziel, die Umweltbelastungen von Produkten und Dienstleistungen über den gesamten Lebenszyklus hinweg zu minimieren und darüber hinaus nachhaltige Geschäftsmodelle im Sinne einer Circular Economy zu entwickeln. Wir als Effizienz-Agentur NRW (efa) stehen Ihnen bei der Entwicklung ressourceneffizienterer Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle beratend zur Seite. In einem kostenfreien Workshop entdecken Sie gemeinsam mit uns die Potenziale Ihrer Produkte und Geschäftsmodelle.

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ECOCOCKPIT:
MIT CO2-BILANZIERUNG DEN ERSTEN SCHRITT MACHEN 

Transparenz über die eigenen CO2-Emissionen wird für den produzierenden Mittelstand immer wichtiger – ob unter dem Aspekt der Ressourcen- und Kosteneinsparung oder der Erfüllung von Kundenanforderungen.

Unser Online-Tool ecocockpit liefert Ihnen einfach und webbasiert die nötigen Daten zur Ermittlung von Handlungsbedarfen. Auf dieser Basis können Sie konkrete Maßnahmen zur CO2-Minderung entwickeln.

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  Aktuelle Kooperationen und weitere Angebote zur Circular Economy

Das Projekt "Prosperkolleg"

Das Projekt Prosperkolleg in Bottrop hat zum 1. Juni 2019 seine Arbeit aufgenommen. Die Hochschule Ruhr West und die WiN Emscher-Lippe GmbH haben sich mit der Stadt Bottrop, der Effizienz-Agentur NRW und dem Verein Prosperkolleg e.V. zusammengeschlossen, um gemeinsam mit Unternehmen in der Region Produktentwicklungen und innovativen Geschäftsmodellen einer zirkulären Wertschöpfung den Weg zu ebnen.

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EFAplus-Magazin "Circular Economy"

Europa will bis zum Jahr 2050 klimaneutral sein, dieses Ziel verfolgt der von der EU beschlossene „Green Deal“. Allein 50 Prozent der Treibhausgasemissionen sollen dabei durch eine „Circular Economy“, also durch ressourcenschonendes zirkuläres Wirtschaften eingespart werden, so das ambitionierte Vorhaben. Gleichzeitig zeigen die aktuellen Extremwetterereignisse in Europa und auch Deutschland mit Trockenheit und Bränden einerseits und den Hochwasserereignissen andererseits, dass der Klimawandel noch schneller als erwartet eine Bedrohung darstellt. Wie sich produzierende Unternehmen in diesem Spannungsfeld zukunftsfähiger aufstellen können, zeigt das jetzt von der Effizienz-Agentur NRW herausgegebene Magazin „EFAplus“.

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Verbundprojekt: Circular by Design (CbD)

Im Projekt wird ein kreislauffähiges Produktdesign für Kühl-/Gefriergeräte simuliert, das sowohl energie- als auch ressourceneffizient ist. Dazu werden verschiedene Szenarien mit dem Fokus auf Repair und Reuse sowie möglichst geschlossene Recyclingpfade entwickelt. Die Zusammenführung der Ressourceneffizienzanalyse mit dem technologieorientierten "Design for Recycling"-Modell soll künftig die Vorhersage eines für eine vollständige Kreislaufführung geeigneten Produktdesigns erlauben. Die Effizienz-Agentur NRW ist einer der Fachpartner des Projekts.

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