„Der CO2-Fußabdruck ist ein wichtiger Parameter, um Umweltschutz messbar zu machen. Das gilt auch bei Erden und Substraten. Ein Unternehmen, das auf diese Weise für Transparenz und nachvollziehbare Umweltverträglichkeit sorgt, hat gegenüber der Konkurrenz einen deutlichen Wettbewerbsvorteil“, so Umweltminister Johannes Remmel.
Das westfälische Familienunternehmen Kleeschulte Erden besteht seit 1986. Inzwischen zeichnet sich das mittelständisch geprägte Unternehmen, mit seinen 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, durch Innovationen für Produkte und Produktionsverfahren sowie durch Flexibilität, verbunden mit Leistungsstärke aus.
„Das macht uns zu dem zuverlässigen Erdenwerk, wie es unsere Kunden kennen. Unsere Produktvielfalt an torffreien und torfreduzierten Blumenerden, Kultursubstraten, Dekormulchen und Substratrohstoffen ist einzigartig. Jahrzehntelange Erfahrung, Forschung und reger Austausch mit unseren Kunden ließ dieses Portfolio entstehen“, erklärt die Geschäftsführerin Mariel Kleeschulte-Vrochte.
Am Rande des Sauerlandes gelegen, werden bei Kleeschulte Erden GmbH & Co. KG Rohstoffe aus den Wäldern der Region gewonnen. „Regionale, dezentrale Wirtschaftsstrukturen zeichnen sich durch kurze Wege aus und sind aus klimapolitischer Perspektive deutlich gegenüber den Produkten, die lange Transportwege nötig machen, im Vorteil“, so Minister Remmel. Das Sauerland biete als eines der größten zusammenhängende Waldflächen Europas ideale Voraussetzungen, gerade für Produkte auf Holzbasis.
Die Anstrengungen des Unternehmens würdigte auch Eva Kaehler-Theuerkauf, Präsidentin des Landesverband Gartenbau NRW: „Die Verbundenheit mit der Natur ist ein Markenzeichen des Gartenbaus, daher tragen viele unserer Unternehmen zum Klimaschutz und zur CO2-Einsparung bei. Im Familienunternehmen Kleeschulte hat dieses Engagement aber einen besonders wichtigen Stellenwert.“
2013 hat Kleeschulte die interne Klimastrategie entwickelt. In Folge dessen wurde noch im selben Jahr ein Energiemanagementsystem eingeführt. Zudem wird bei Kleeschulte Forschungs- und Entwicklungsarbeit geleistet. „Es war die Herausforderung, einen Rohstoff zu entwickeln, der in seinen Eigenschaften perfekt ist für die verschiedensten Anforderungen von Qualitätserden und Profisubstraten. Das Produkt sollte regenerativ sein, um den Torfabbau zu entlasten, und es sollte für eine sichere ganzjährige Produktion zuverlässig in gleichbleibender Qualität zur Verfügung stehen“, erklärt Kleeschulte-Vrochte. Dazu entwickelte und baute Kleeschulte Erden eigens eine spezielle Mischanlage, welche auf die nicht ganz einfachen Eigenschaften von nachhaltigen Rohstoffen ausgerichtet ist. Das Ergebnis: Im Kleeschulte Erdenwerk werden im Durchschnitt 75 Prozent Torfersatzstoffe verarbeitet, branchenüblich sind dagegen nur rund 18 Prozent.
Unterstützung holte sich das Unternehmen bei der Effizienz-Agentur NRW (EFA): Das westfälische Erdenwerk ermittelte mit dem CO2-Bilanzierungstool „Eco-Cockpit“ der EFA die Klimagas-Emissionen der bisher eingesetzten Rezepturkomponenten. Auf dieser Datenbasis entwickelten sie einen auf die Anforderungen des Unternehmens zugeschnittenen modularen CO2-Kalkulator für Erdenprodukte. Der Einsatz des Konfigurators hat auch direkte Auswirkungen auf die Wertschöpfungskette. Kleeschulte setzt heute auf Lieferanten, die CO2-arme Ausgangs- bzw. Zusatzstoffe herstellen. Das hat den positiven Effekt, dass Zulieferer sich nun intensiv mit der Reduzierung von CO2-Emissionen in der eigenen Produktion auseinandersetzen. Kleeschulte verringert die Treibhausgasemissionen seiner Produkte um ca. 2.074 t CO2 Äquivalent pro Jahr.
„Erdenwerke haben einen erheblichen Energiebedarf – und damit sind sie klimapolitisch relevante Akteure. Grundsätzlich haben Erdenwerke – wie Kleeschulte es vormacht – die Möglichkeit, Ressourcen zu schonen, indem zum Beispiel Torf in der Produktion ersetzt wird. Darüber hinaus bietet es sich für die Branche an, über die Energiegewinnung in der Weiterverarbeitung von Abfällen nachzudenken.
Die Einführung eines Energiemanagementsystems ist der erste Schritt, um diese Potenziale zu erheben. In diesen Fällen haben sich bereits Biogas-Anlagen in der Praxis bewährt“, weißt Lothar Schneider, der Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, auf Ressourcen- und Energieeffizienz-Potenziale in der Branche hin. Vor allem im ländlichen Raum, im Münsterland, am Niederrhein und in Ostwestfalen werden in Kompost- und Erdenwerken Bioabfälle, Grüngut sowie Altholz verarbeitet.
Zur Projektbeispieldarstellung der Effizienz-Agentur NRW geht es HIER
Weiterführende Informationen zum Unternehmen: www.kleeschulte-erden.de