Seit über 40 Jahren beschichtet das Unternehmen VPF primär für die graphische Industrie Produkte wie selbstklebende Papiere und Folien auf Rolle und Bogen jenseits des Standardsortiments. Ferner ist es Dienstleister als Lohnbeschichter von funktionalen selbstklebenden Materialien. Dabei bietet der Spezialist seinen Kunden eine große Variantenvielfalt bestehend aus diversen Obermaterialien, Klebstoffsysteme und -systemen wie auch Abdeckmaterialen an.
Die Vielzahl der Produktvarianten stellt das Unternehmen vor große organisatorische Herausforderungen. Um die Ausschussquoten zu senken, die Lagerorganisation sowie die Vor- und Nachkalkulation zu verbessern, nutzte VPF die Ressourcenkostenrechnung der Effizienz-Agentur NRW. Die RKR ermöglicht eine betriebswirtschaftliche Erfassung der ressourcenbezogenen Kostensenkungspotenziale und erhöht die Kostentransparenz in den Geschäftsprozessen.
Wesentliche Ergebnisse des RKR-Projektes flossen in den Aufbau einer neuen Lagerorganisation. Die Einrichtung der Position einer Lagerleitung verbesserte die Kommunikation zwischen Lager und Produktion. Dies erhöhte die Transparenz über die wirklich benötigten Papier- und Folienmengen an den Fertigungslinien. So konnten die Pufferflächen im Lager dem tatsächlichen Bedarf angepasst und die Suchzeiten für Material um bis zu 95 Prozent gesenkt werden.
Die RKR wurde auch als Basis bei der Einführung eines Planungsmodells zur Auftragsorganisation genutzt. Das neue Modell verbessert die Abstimmung zwischen Vertrieb, Einkauf und Produktion. Das Ergebnis: VPF kann heute Einkaufsmengen besser auf den konkreten Bedarf in der Produktion abstimmen, wodurch die Lagermengen um 66 Prozent reduziert werden konnten. Weiterer Effekt: Das neue System ermöglicht eine bedarfsgerechte Planung der Arbeitsschichten.
Darüber hinaus installierte der Betrieb einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess und fährt heute täglich statistische Produktivitätskontrollen (OEE). VPF steigerte dadurch seine Produktivität um zehn Prozent und senkte darüber hinaus den verfahrensbedingten Ausschuss um drei Prozent.
Auch konnte die Anzahl der Materialkombinationen in Abstimmung mit den Kunden deutlich reduziert werden. Das spart weitere Lagerkapazität und erhöht die Prozessstabilität in der Produktion.
Insgesamt spart VPF durch die umgesetzten Maßnahmen jährlich rund 700.000 Quadratmeter an Papier und Folie ein, was etwa 105 Tonnen Material entspricht. Auch der Energiebedarf sank um ca. vier Prozent.
Die RKR-Beratung wurde anteilig mit EU-Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Form eines Zuschusses unterstützt.
Ressourceneinsparungen | |
Papier und Folie | ca. 105 t/a |
Energie | 4% |
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Ralf Waltmann
VPF – Veredelungsgesellschaft für Papiere und Folien GmbH & Co. KG
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