Das Unternehmen Störmer Küchen in Enger produziert seit 1958 Küchenmöbel. Über 300 Frontausführungen in fünf Produktlinien zeugen von der großen Produktvielfalt des Traditionshauses. Die hohe Flexibilität in der Fertigung hatte in der Vergangenheit immer wieder zu Qualitätsproblemen geführt. Die interne Fehlerquote von 17 Prozent war zwar branchenüblich, führte jedoch zu aufwendigen Nacharbeiten im Betrieb und durch die Monteure beim Kunden vor Ort. Störmer Küchen nutzte den PIUS-Check der Effizienz-Agentur NRW, um gezielt Verbesserungspotenziale im Fertigungsprozess zu identifizieren, Ausschuss- und Verschnittquoten zu senken und die Qualität der Produkte zu verbessern. Beratungspartner im Projekt war die Suwelack Consulting GmbH aus Herford.
Um die aufwendigen Nacharbeiten zu verringern, setzte das Unternehmen auf die Verbesserung der Prozesse zur Erhöhung der Qualitätsstandards. Dafür wurde in einem ersten Schritt ein einfaches System der Fehleraufnahme und -rückmeldung installiert. Durch die konsequente Nutzung des Controlling-Instruments erreicht der Betrieb heute die Qualitätsziele.
Auf Basis der PIUS-Check-Ergebnisse entwickelte das Unternehmen darüber hinaus ein innovatives Produktionskonzept, in dessen Zentrum der Einsatz einer Kantenleim- und -lasermaschine (Profi KFL 350 / mit geschlossenem Umlauf) stand. 2014 wurde die Anlage erfolgreich in Betrieb genommen.
Neben der Prozessoptimierung ermöglichte die innovative Technik die Etablierung eines neuen Produktmerkmals: die sogenannte Nullfuge. Dahinter stecken Melamin-Küchenfronten, deren Fugen aufgrund der präzisen Fertigung beinahe unsichtbar sind. Diese Produktdifferenzierung leistet neben den erreichten Qualitäts- und Prozessverbesserungen einen entscheidenden Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.
Im gleichen Zeitraum wurde die Inbetriebnahme eines neuen Plattenzuschnittzentrums mit einem automatischen Plattenlager und einer modernen Plattenaufteilsäge realisiert. Das effizientere Produktionsverfahren half, den Verschnitt nachhaltig zu reduzieren.
So spart Störmer heute dank der neuen Plattenaufteilsystematik und der neuen Kantenleim- und -lasermaschine jährlich ca. 20.000 Quadratmeter beschichteter Spanplatten im Wert von ca. 120.000 Euro ein.
Die PIUS-Check-Beratung wurde über das Förderprogramm BMWi-Innovationsgutscheine (go-Inno), Modul Rohstoff- und Materialeffizienz, bezuschusst.
Maßnahme | Material-Einsparung |
Material | 20.000 m²/a |
CO2-Äquivalente | 5.545 kg/a |
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