Das Sägewerk Weber fertigt aus Fichten- und Lärchen-Stämmen Bretter und Kanthölzer für Verpackungen. In der Produktion kam es immer wieder zu hohen Ausschussquoten. Das Unternehmen suchte deshalb Ansätze, um seine Ressourceneffizienz zu verbessern.
Über die Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold kam es 2011 mit den Experten der Effizienz-Agentur NRW (EFA) in Kontakt. Eine Beratung der EFA identifizierte erste Effizienzpotenziale in der Produktion. Beratungspartner im Projekt war das Institut für wirtschaftliche und technologische Unternehmensführung (IWT) an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Lemgo. Um weitere Ressourceneffizienz-Maßnahmen zu planen und umzusetzen, nutzte der Eigentümer des Sägewerks, Lutz Schällig, das Netzwerk "Logistik- und Produktionsoptimierung in Netzwerken (LoopiN). 2014 realisierte das Sägewerk ein Paket von Ressourceneffizienz-Maßnahmen – unterstützt von der PIUS-Finanzierung der EFA.
Die angelieferten Stämme werden durch eine Gattersäge zu Brettern verarbeitet. Hier wird die Stärke des Brettes bzw. Kantholzes festgelegt. Anschließend werden die Bretter durch einen Besäumer den Kundenanforderungen entsprechend in der Breite angepasst.
Die Initialberatung deckte auf, dass die veraltete Steuerung der Anlagen Grund für die hohen Ausschussquoten war. Als Ergebnis der Analyse installierte das Unternehmen ein modernes computergestütztes Mess-, Regel und Speichersystem. Dieses ermöglicht eine umfangreichere Vermessung des Holzes, dadurch erhöht sich die Holzausbeute um vier Prozent.
Da nun weniger Holz für die gleiche Ausbringungsmenge geschnitten werden muss, verringern sich auch die Maschinenlaufzeiten. Verschiedene Arbeitsabläufe konnten darüber hinaus effizienter gestaltet werden. So half z.B. ein Rüstzeitworkshop, die Arbeitsorganisation zu verbessern. Auch wurde der Materialfluss der Sägenebenprodukte optimiert, so dass heute deutlich weniger Reinigungsarbeiten anfallen und die Verfügbarkeit der Sägelinie erhöht werden konnte.
Das Ergebnis: Heute verarbeitet der Betrieb bis zu 120 Festmeter Holz täglich – zuvor waren es nur 80 Festmeter pro Tag. Insgesamt senkt der Betrieb durch das Maßnahmenpaket seinen Energieverbrauch um mindestens 20 Prozent, was ca. 35.000 kWh entspricht. Durch die effizientere Ressourcennutzung werden 600 Festmeter Holz im Wert von ca. 42.000 Euro pro Jahr eingespart.
Das Einsparpotential durch besser Maschinenlaufzeiten und Materialausbeute von ca. 250.000 Euro pro Jahr konnte zu 80 Prozent gehoben werden. Maßgeblich ist jedoch die wirtschaftliche Perspektive für das Unternehmen, das sich aus der verbesserten Kostenstruktur und der geringeren Belastung der Mitarbeiter ergibt.
Ressource | Einsparung |
Energie | ca. 35.000 kWh/a |
Holz | ca. 600 fm/a |
Das Sägewerk erhielt für die Maßnahme einen Zuschuss in Höhe von 22.110 Euro aus dem Förderprogramm progres.nrw des NRW-Umweltministeriums. Die PIUS-Finanzierung der EFA unterstützte bei der Antragstellung und Abrechnung.
Insgesamt investierte das Unternehmen 152.000 Euro in die Umsetzung. Alleine durch die Rohstoffeinsparung ergibt sich eine Amortisationszeit von ca. drei Jahren.
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Ingo Pläster
Institut für wirtschaftliche und technologische Unternehmensführung (IWT)
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