Die Karl Diederichs GmbH & Co. KG – kurz Dirostahl – ist spezialisiert auf die Fertigung anspruchsvoller Schmiedeteile unter anderem für den Maschinen- und Schiffsbau sowie die Kraftwerkstechnik und Windkraft. Neben dem Freiformschmieden mit der entsprechenden Wärmebehandlung bietet das Traditionsunternehmen am Standort Remscheid seinen Kunden auch die spanabhebende Fertigung an. 

Um den Erdgasverbrauch und die damit einhergehenden Klimaauswirkungen zu senken, nutzte Dirostahl eine Ressourceneffizienzberatung der Effizienz-Agentur NRW. Beratungspartner war die gapzero GmbH aus Langenfeld. Auf Basis der Beratungsergebnisse entschied sich Dirostahl, in eine prozessorientierte KI-Anwendung für die Wärmebehandlung zu investieren.

Täglich müssen bei Dirostahl bis zu 600 Betriebsaufträge  organisiert werden. Die neue KI unterstützt die Kapazitätsplanung in der Wärmebehandlung und bietet die Basis für  eine höhere Auslastung der Öfen. 

Das System erfasst dabei unter anderem die individuellen  Anforderungen jedes Werkstücks wie Material, Geometrie, Gewicht, Haltezeiten, Aufwärm- und Abkühlgradienten, aber auch die Vorgaben aller beteiligten Prozessschritte wie das Anlassen, Glühen oder Härten. 

Auf dieser Basis werden Schmiedeteile mit gleichen Wärmebehandlungsschritten zusammengestellt, um so eine energieeffizientere Auslastung der Öfen sicherzustellen.

Die KI-basierte Kapazitätsplanung führte bei Dirostahl zu einer Senkung des Energieeinsatzes um  15 Prozent bei gleichem Materialdurchsatz. Dadurch spart das Unternehmen ca. 5 Mio. kWh Energie pro Jahr ein. 

Ein Ergebnis, das nicht nur zu monetären Einsparungen in Höhe von 166.500 Euro pro Jahr führt, sondern auch den Treibhausgasausstoß von Dirostahl um jährlich 877 t senkt. Insgesamt investierte das Unternehmen ca. 50.000 Euro in Software und Hardware, um die KI-Lösung zu realisieren.

Für Dirostahl ist die erfolgreiche Implementierung der KI ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zum klimaneutralen Unternehmen.