Das Familienunternehmen Hündgen Entsorgungs GmbH & Co. KG ist ein mittelständisches Entsorgungsunternehmen aus Swisttal. Das Dienstleistungsangebot ist breit gefächert – vom Containerdienst über die Spedition bis zum stoffreinen Sortieren und der Herstellung qualitativ hochwertiger Ersatzbrennstoffe.
2017 investierte der Betrieb in eine neue Aufbereitungsanlage für die Behandlung von Verpackungsabfällen aus den dualen Systemen. Ziel war es, mit der Anlage den Anteil der werkstofflich zu verwertenden Materialfraktionen zu erhöhen.
Die Firma Hündgen errichtete deshalb 2017/2018 eine innovative Sortieranlage für Leichtverpackungen (sog. LVP) mit einer Jahreskapazität von 85.000 t. Die Anlage zeichnet sich durch eine neuartige Kombination bekannter Verfahrensschritte wie Windsichter, Nahinfrarotspektroskopie (NIRS) mit Mitteltrennung und Black-Scan-System aus.
Durch eine vernetzte Anlagenstruktur mit gezielter automatisch gesteuerter Rückführung von Teilströmen wird eine bessere und damit sortenreinere Sortierung von LVP-Abfällen ermöglicht.
Bei dem neuen Verfahren werden Wertstoffe, die eindeutig identifiziert werden konnten, frühzeitig aussortiert. Das spielt besonders bei der werkstofflichen Weiterverarbeitung der Kunststoffe eine große Rolle.
Dank der neuen Technik konnte der Entsorgungsspezialist den Anteil des Materials zur werkstofflichen Verwertung verdoppeln. Dadurch muss erheblich weniger Kunststoffmaterial energetisch verwertet werden. Die Anlage leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Ressourceneffizienz und zur Senkung des CO2-Ausstoßes.
Weiteres Plus: Auch bei der Produktion der Kunststoffe werden CO2-Emissionen vermieden, da diese durch die Recyclingkunststoffe substituiert werden können.
In einem achtmonatigen Messprogramm erreichte die Anlage Werte bei der stofflichen Verwertung von bis zu 72 Prozent.
Ressource | Einsparung |
Material | 36.000 kg/a |
Energie | 245.000 kWh/a |
CO2-Äquivalente | ca. 80.070 kg/a |
PIUS-Finanzierung der EFA weist den Weg.
Die neue LVP-Sortieranlage der Firma Hündgen wurde mit einem Zuschuss in Höhe von ca. 1,3 Mio. Euro im Rahmen von „Ressource.NRW – Aufruf des EFRE Programms für die besten Ideen für innovative ressourceneffiziente Investitionen von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in NRW“ gefördert. Die Gesamtkosten lagen bei über 10 Mio. Euro. Die Inbetriebnahme erfolgte 2018.