Getreu dem Firmenmotto "Sie haben Farbe, wir nehmen Sie Ihnen ab" ist die HERO Oberflächentechnik GmbH in Detmold auf das Entlacken von Oberflächen spezialisiert. Zu den Leistungen des Unternehmens gehören neben dem Entlacken von Stahl und Aluminium das Ablaugen von Möbeln, das Entfetten von Metallen sowie das Beizen und Phosphatieren.
Das Entlacken erfolgt sowohl bei Stahl als auch bei Aluminium im Tauchverfahren bei einer Temperatur von 60 bis 85 °C. Bei der Stahlentlackung wird konzentrierte Kaliumhydroxidlauge eingesetzt, bei der Aluminiumentlackung kommen hochsiedende, FCKWfreie Lösungsmittelgemische zur Anwendung.
Nach dem Entlacken werden die Teile mit Hochdruckreinigern von losen Lackresten und vom Entlackungsmittel befreit. Je nach Material kann eine weitere Nachbehandlung – z. B. Passivierung – erfolgen. Die Entlackungs-
zeit beträgt bis zu vier Tage bei Stahl und zwischen vier und acht Stunden bei Aluminium. Das Unternehmen wollte mit Hilfe eines PIUS-Checks der Effizienz-Agentur NRW seinen Entlackungsprozess optimieren. Auch sollte die Vielfalt und Konzentration der eingesetzten Chemikalien überprüft und der Arbeitsablauf analysiert werden.
HERO setzte Maßnahmen aus dem PIUS-Check um, die zu einer Halbierung der eingesetzten Chemikalienmenge führte. So steuert das Unternehmen heute mit einer kontinuierlichen Konzentrationsbestimmung gezielt die Zugabe von Chemikalien. Auch installierte es eine regelmäßige Badpflege und Reinigung der Entlackungsbäder.
Die Bäder werden heute Temperatur überwacht, so dass die Mindestbedingungen immer eingehalten werden. Eine regelmäßige Bewegung im Entlackungsbad, die durch das Einblasen von Luft umgesetzt wird, verbessert die Effizienz des eingesetzten Entlackungsmittels. Aufgrund der Bewegung wird an der Grenzfläche zwischen lackierter Oberfläche und Entlackungslösung verbrauchtes Entlackungsmittel kontinuierlich ersetzt. Zudem findet ein Konzentrations- und Temperaturausgleich im Bad statt, wodurch die Entlackungszeit reduziert wird und mehr Material durchgesetzt werden kann.
Diese Maßnahmen zusammen genommen führen zu einem deutlich reduzierten Materialeinsatz und damit zu klaren wirtschaftlichen Einsparungen. So liegt das Einsparpotenzial für den Betrieb bei den eingesetzten Chemikalien bei mehr als 40 Prozent, was 36 Tonnen pro Jahr entspricht.
Darüber hinaus verbesserte das Unternehmen dank der Neustrukturierung der Arbeitsabläufe seine Arbeitssicherheit und den Arbeitsfluss. Insgesamt spart HERO durch die PIUS-Maßnahmen rund 85.000 Euro jährlich ein. Das Unternehmen setzte die Maßnahmen in Eigenleistung um.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie förderte den PIUS-Check mit Mitteln aus dem Förderprogramm VerMat über die Deutsche Materialeffizienzagentur (demea).
Einsparungen im Überblick | |
Chemikalieneinsparung | 36 t/a* |
Monetäre Einsparung | 85.000 E /a* |
* bezogen auf die Einsatzmenge 2007 |
®PIUS-Check der EFA
weist den Weg