Die Edelstahlwerke Schmees stellen Edelstahlprodukte in den Bereichen Pumpen- und Turbinenbau sowie für die Nahrungsmittel- und Pharma-
industrie her. Bei der Herstellung von gegossenen Edelstahlprodukten werden mit Feuerfestmaterial ausgekleidete Transportpfannen eingesetzt, die das flüssige Metall vom Schmelzofen zur Gießhalle transportieren. Die Produktionskapazität am Standort beträgt derzeit ca. 1.000 Tonnen pro Jahr.
Im Bereich des Schmelzbetriebes setzte der Betrieb bisher vier konventionelle Brenner zur Pfannenbeheizung ein. Die Flammenbrenner feuerten von unten in die kopfüber stehenden Pfannen. Sie waren sehr laut und wartungsintensiv und die Temperaturführung war wenig präzise. Die notwendige Einsatztemperatur von 850°C wurde nur nach einer fünfstündigen Vorheizphase erreicht. Hitzestrahlung und die gesamten Abgase verteilten sich in der Gießhalle.
Mit dem ersten großtechnischen Einsatz einer kompletten energieeffizienten Pfannenaufheizstation mit fünf Pfannenparkplätzen und drei Beheizungssystemen konnte das Unternehmen seinen Energieverbrauch für die Pfannenbeheizung deutlich reduzieren.
Das Unternehmen installierte 2010 eine energieeffiziente Pfannenaufheiz-
station mit einem neuartigen Porenbrenner zur Erwärmung der Transportpfannen, bei der die Verbrennung nicht mehr in der offenen Flamme stattfindet. Die Verbrennungswärme wird über Infrarotstrahlung und Konvektion auf an die Pfannen angepasste Strahlrohre übertragen, wodurch die Aufheizung der Pfannen direkt und gleichmäßig gesteuert werden kann.
Die Lebensdauer der Pfannen kann durch eine geringere Beanspruchung des Feuerfestmaterials erhöht werden. Die entstehenden Abgase werden erfasst und die Abwärme zukünftig für Sekundäranwendungen genutzt. Das innovative Verfahren wurde von der Promeos GmbH, Erlangen, entwickelt.
Das Unternehmen spart durch den Einsatz der neuen Brennertechnologie rund 61.400 Kubikmeter Erdgas pro Jahr, ca. 60 Prozent der Primärenergie, und damit 113,8 Tonnen CO2-Äquivalente ein.
Aufgrund der reduzierten Reinigungs- und Zustellzeiten der Pfannen erhöhte Schmees die Produktivität des Prozesses maßgeblich. Die Hitze-
strahlung der Pfannen konnte um 75 Prozent reduziert werden, was zu weniger Ausfall der Pfannengetriebe führt. Auch der Lärmpegel sank signifikant. Insgesamt konnten die Arbeitsbedingungen in der Halle maßgeblich verbessert werden. Schmees investierte ca 190.000 Euro in die neue Technik.
Einsparungen | |
Erdgas | 61.400 m³/a |
CO2 | 113,8 t/a |
Die EFA führte im Vorfeld der Umsetzung eine PIUSFinanzierungsberatung durch. Schmees beantragte daraufhin eine Förderung aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU). Die EFA begleitete das Unternehmen während der Antragsphase und nach der Bewilligung einer Zuwendung durch die KfW. So fasste die EFA auf Basis eines Messprogramms gemeinsam mit Schmees die Ergebnisse im Abschlussbericht zusammen. Das Vorhaben wurde mit einem Zuschuss in Höhe von 54.273 Euro aus dem BMUUmweltinnovationsprogramm unterstützt.
®PIUS-Finanzierung der EFA
weist den Weg