Das Druck-Center ist auf Printproduktionen, Konfektionierung und Versandlogistik spezialisiert. 2007 befand sich der Betrieb in einem massiven Umstrukturierungsprozess. Dies erforderte umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen auf Gesellschafter- und Geschäftsführungsebene.
Das Unternehmen entschied sich für die Einführung der Ressourcenkostenrechnung RKR, um im Rahmen der Umstrukturierung eine detaillierte Aufstellung der produktionsbezogenen Geschäftsprozesse zu erhalten und ein kontinuierliches Steuerungssystem zu installieren. Auf dieser Basis wurden in Teilschritten, wie in der Arbeitsvorbereitung und im Einkauf, arbeitsorganisatorische Verbesserungen umgesetzt.
Die RKR diente als Grundlage für den Aufbau eines verursachungsgerechten Betriebsabrechungsbogens (BAB), mit dem u.a. eine Neuberechnung der Maschinenstundensätze, die Entwicklung von ressourcenbezogenen Verteilungsschlüsseln und ein Soll-Ist-Abgleich in den Bereichen Auftragsvor- und Nachkalkulation mit dem Schwerpunkt auf die verbrauchten auftragsbezogenen Ressourcen ermöglicht wurde.
Wesentliche Ergebnisse des RKR-Projekts flossen in die Stammdaten und Auswertungen des Produktionsplanungssystems „Europrint“ ein. Es ermöglicht einen zyklischen Abgleich von Produktionskennzahlen, betriebswirtschaftlichen Kenngrößen (BAB) und kaufmännischen Betrachtungen (Vertriebskennzahlen, Liquiditätsplanung). Durch das installierte Produktionskennzahlensystem kann das Unternehmen heute die Produktionseffizienz auf Basis von Zielgrößen kontinuierlich überprüfen und verbessern.
Die RKR bietet dem Unternehmen durch einen realen Plan-Ist-Vergleich die Möglichkeit, die Wirtschaftlichkeit von Einzelaufträgen besser zu beurteilen. Das Druck-Center kann dadurch bei Abweichungen der Plan-Ist-Zahlen auf eine verbesserte prozessschrittbezogene Ursachenidentifizierung zurückgreifen und so kurzfristig Abstell- und Verbesserungsmaßnahmen umsetzen.
Weiterhin findet eine Verknüpfung von Technik- und Finanzkennzahlen in einem Kennzahlensystem statt. Dadurch lassen sich Zielsetzungen eindeutiger formulieren, messen und abgleichen, so u.a. in den Bereichen Materialeinsatz, Anlagenverfügbarkeit, Anlagennutzungsgrad und Personal- einsatz.
Neben den daraus resultierenden Kostensenkungen im sechstelligen Bereich werden auf diese Weise konkrete Maßnahmen in die Umsetzung gebracht. Das Unternehmen konnte so z.B. mit Hilfe der RKR seinen Papierverbrauch durch eine bogengenaue Beschaffung ohne Investition um drei Prozent senken, was 50.000 Euro entspricht.
Im Anschluss an den PIUS-Check führte die EFA eine PIUS-Finanzierungsberatung durch. Für die Investition in Höhe von 1 Mio. Euro hat die EFA eine Finanzierungsempfehlung ausgearbeitet. Das Vorhaben wurde mit einem Zuschuss aus dem Förderprogramm „Initiative ökologische und nachhaltige Wasserwirtschaft NRW“, Förderbereich 1.1 (2000 - 2006), des NRW-Umweltministeriums unterstützt.
Ressourcenkostenrechnung RKR® weist den Weg zu mehr Ressourceneffizienz