Im Drahtwerk Elisental werden vor allem Aluminiumdrähte (5.500 t/a) verschiedener Legierungen gezogen und bearbeitet. Dabei werden die Drähte vor dem Ziehvorgang geglüht (Lösungsglühen). Je nach gewünschten Drahteigenschaften, Dicken und Anzahl der Ziehvorgänge erfolgten Wärmebehandlungen auch mehrmals zwischen einzelnen Ziehvorgängen, so dass jedes Drahtcoil im Schnitt 2,6 mal geglüht wird. Die Wärmebehandlung gliedert sich dabei in drei Phasen: Zunächst die Aufheizphase von ca. 3 - 4 Stunden, in denen das Drahtcoil auf Temperaturen von ca. 550° C gebracht wird. Im Anschluss daran wird das Coil über 8 - 36 Stunden auf dieser Temperatur gehalten. Abschließend wird ebenfalls im Ofen kontrolliert abgekühlt, was nochmals bis zu 12 Stunden dauert.
Mit dem von der EFA gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Effizienzmanagement Roth im Jahre 2006 durchgeführten PIUS-Check wurden der Energieeinsatz des Wärmebehandlungsprozesses analysiert und Möglichkeiten einer Prozessoptimierung aufgezeigt.
Die in den bereits geglühten Coils enthaltene Wärmeenergie sollte beim Abkühlvorgang auf noch zu glühende Coils übertragen werden. Daraus entstand die Idee, eine innovative Abkühl-/ Aufwärmstation zu errichten, in der kalte Coils durch die Abwärme bereits geglühter, abkühlender Coils vorgewärmt werden, um so auch die Kapazität der Glühöfen zu erhöhen.
In der Abkühl-/ Aufwärmstation ist die Vorwärmung der Coils auf ca. 120° C möglich. So können rund 50 kWh pro Coil und damit 35.400 kWh pro Jahr ein gespart werden, was einer CO2-Reduktion von rund 23 Tonnen pro Jahr entspricht.
Bei Ausrüstung der restlichen fünf Ofenpaare mit einer Abkühl-/ Aufwärmstation können insgesamt jährlich rund 140 Tonnen CO2 im Unternehmen eingespart werden. Durch die Auslagerung der Abkühl phase konnte die Verweilzeit von bisher durchschnittlich 36 Stunden auf 24 Stunden reduziert werden, was eine um ein Drittel erhöhte Ofenkapazität bedeutet.
Da die Abkühlung der Coils nicht mehr im Ofen stattfindet, wird auch der Ofen selbst nicht mehr so stark herunter gekühlt. Die in der Ofenausmauerung enthaltene Wärmeenergie bleibt für den nächsten Glühvorgang erhalten.
Im Anschluss an den PIUS-Check führte die EFA eine PIUS-Finanzierungsberatung durch. Für das innovative Vorhaben schlug die EFA das Umweltinnovationsprogramm (Programm zur Förderung von Investitionen mit Demonstrationscharakter zur Verminderung von Umweltbelastungen) des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) vor, das den ersten großtechnischen Einsatz innovativer und ressourceneffizienter Technologie fördert.
Für die Investition in Höhe von ca. 142.000 Euro hat die EFA zusammen mit dem Ingenieurbüro Roth das Unternehmen während der Antrags- und Abwicklungsphase begleitet. Das Vorhaben wurde mit einem nicht rückzahlbaren Zuschuss in Höhe von 30 % aus dem BMU-Programm unterstützt.
®PIUS-Check und
®PIUS-Finanzierung der EFA weisen den Weg