Das Verpackungsaufkommen wächst unaufhaltsam, angefacht u.a. durch vermehrten Online-Handel sowie durch veränderte Verzehr- und Konsumgewohnheiten. Um den steigenden Anforderungen an Klimaschutz und Ressourcenschonung gerecht zu werden, braucht es effektive Strategien für die Vermeidung und Wiedernutzung von Verpackungen, sowie einem möglichst hochwertigen stofflichen Recycling der verbleibenden Einwegverpackungen.
„Um erfolgreich zu sein, brauchen kreislauffähige Verpackungslösungen immer auch Konsumierende, die sie akzeptieren, kaufen, nutzen, wiederverwenden oder am Ende korrekt entsorgen“, so Georg Abel von der VERBRAUCHER INITIATIVE. Innovative Lösungen stoßen allerdings oft auf etablierte Verhaltensroutinen, verfestigte Verpackungsmythen, fehlendes Wissen oder eine unzureichende Rückgabeinfrastruktur. „Die vielfältigen Bedarfe der Nutzenden werden in der Entwicklung neuer zirkulärer Lösungen häufig nicht ausreichend berücksichtigt“, so Stephan Schaller vom CSCP und Projektleiter des Clubs. Über den Hintergrund und die Entstehung der Politikempfehlungen berichtet er: „Die elf Empfehlungen sind das Ergebnis einer intensiven Suche und Diskussion wirksamer Interventionen auf vordringliche Verhaltensherausforderungen beim Thema Verpackungen. Sie orientieren sich an vier zentralen Herausforderungen im Verbraucherhandeln, die wir im Club als prioritär identifiziert haben:
- Umweltfreundliche Verpackungen fördern (inkl. Vermeidung und Mehrfachnutzung),
- Verpackungsmythen abbauen,
- Recyclinggerechtes Trennen und Sortieren erleichtern,
- Littering vermeiden.“
Der „Club für nachhaltige Verpackungslösungen“ wurden 2019 als Teil des europäisch ausgerichteten „Consumer Insights Action Panels“ mit Fokus auf die Verhaltensherausforderungen von Käufer:innen gegründet. Er setzt sich aus Akteur:innen der Wertschöpfungskette, Umwelt- und Verbraucherorganisationen und Wissenschaft zusammen. In Untersuchungen werden Herausforderungen für die Umstellung auf zirkuläre Verpackungen auf Seiten der Konsument:innen beleuchtet und Interventionen im stationären Handel und einer digitalen Verbraucher-Community erprobt. Erkenntnisse und Ergebnisse werden in Werkzeuge und Workshop-Formate für (insbesondere mittelständische) Unternehmen überführt.
Für die Politikempfehlungen wurden verhaltenswissenschaftliche Erkenntnisse zu den priorisierten Herausforderungen zusammengetragen. Wissenslücken wurden durch eigene Analysen und Interventionen sowie durch Interaktion mit einer rund 100 Teilnehmer:innen großen digitalen Verbraucher-Community bearbeitet. Die Politikempfehlungen des Clubs für nachhaltige Verpackungslösungen richten sich primär an politische Entscheidungsträger und damit vorrangig an die neue Bundesregierung.
Die Politikempfehlungen können Sie HIER> herunterladen.
Quelle: cscp