Ruhr-Universität Bochum lud zur Vorlesung "Ressourceneffizienz– so geht’s" im Rahmen der Vorlesungsreihe "Vernetzte Produktionssysteme" ein


Ressourceneffizienz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit standen am 12. Dezember auf dem Stundenplan der Maschinenbau-Studenten an der Ruhr-Universität Bochum. Der Lehrstuhl für Produktionssysteme der Fakultät für Maschinenbau hatte die Effizienz-Agentur NRW, das Kompetenzzentrum für Ressourceneffizienz des Landes NRW, und die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis dazu eingeladen, eine Vorlesung zu halten.

"Ressourceneffizienz ist ein entscheidendes Zukunftsthema für die nachhaltige Entwicklung", sagte Dr. Florian Wecker, Mitbegründer und Vorstandsmitglied der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. In seinen Vortrag stellte er den Wettbewerb und die diesjährigen Preisträger vor und sprach über den Stellenwert der Forschung für die Nachhaltigkeit. "Unser Preis ist ein Barometer der Nachhaltigkeit. Er zeigt, wo wir stehen, was wir können – und wie wir besser werden", so Wecker.

Nordrhein-Westfalen nimmt im Themenfeld Ressourceneffizienz deutschlandweit eine Vorreiterrolle ein. Schon 1998 startete das nordrhein-westfälische Umweltministerium mit der Effizienz-Agentur NRW eine Initiative, um kleine und mittlere Unternehmen mit Beratungsangeboten bei der Steigerung der Ressourceneffizienz zu unterstützen.

Lisa Venhues, Ressourceneffizienz-Beraterin der Effizienz-Agentur NRW, gab in ihrem Vortrag einen Einblick in die Betriebspraxis. "Mit durchschnittlich 45 Prozent stellen die Materialkosten bereits heute im produzierenden Gewerbe den mit Abstand größten Kostenblock dar – noch vor den Personalkosten mit 20 Prozent", so Venhues. "Wenn betriebsinterne Stoffkreisläufe geschlossen und so Material-, Abwasser- und Energiekosten gesenkt werden, wenn die Effizienz des Maschinenparks erhöht sowie Ausschuss verringert wird, hat dies nicht nur positive Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg, auch die Umwelt profitiert von der Ressourcenschonung." Venhues berichtete über erfolgreiche Beispiele aus der Wirtschaft und informierte über Methoden und Ansätze zur Verbesserung der Ressourceneffizienz in produzierenden Unternehmen.

Venhues und Wecker riefen die Studenten auf, die Themen Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz zu verinnerlichen und im zukünftigen Berufsalltag zu leben. "Sie sind der Schlüssel, um die drei großen Ziele einer nachhaltigen Zukunft – den Erhalt von Umwelt und Ressourcen und die Verwirklichung sozialer Gerechtigkeit und ökonomischer Entwicklung – voranzubringen", sagte Wecker.

Die Vorlesung war Teil der Vorlesungsreihe "Vernetzte Produktionssysteme" unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Dieter Kreimeier. Schwerpunkte der Reihe sind die Themen Produktionsorganisation, SCM, Prozessmanagement, Lean Six Sigma, Ressourceneffiziente Produktion, Prozessüberwachung und Wertstrom.

Zum Deutschen Nachhaltigkeitspreis 

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis zeichnet Unternehmen aus, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen besonders erfolgreich ökologischen und sozialen Herausforderungen begegnen und damit Nachhaltigkeit als wirtschaftliche Chance nutzen. Darüber hinaus werden zahlreiche Sonderpreise verliehen. Der Sonderpreis "Ressourceneffizienz" richtet sich an Unternehmen, die in besonderer Weise Maßnahmen zur Ressourcenschonung, Rohstoff- und Energieeffizienz sowie innovative Recycling- und Kreislaufkonzepte etabliert haben. Der diesjährige Nachhaltigkeitspreis wurde am 28. November in Düsseldorf verliehen.

Die Auszeichnung "Deutscher Nachhaltigkeitspreis" ist eine Initiative der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaftsvereinigungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen. 

Zur Effizienz-Agentur NRW

Die Effizienz-Agentur NRW (EFA) wurde 1998 auf Initiative des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums gegründet, um mittelständischen Unternehmen in Nordrhein-Westfalen Impulse für ressourceneffizientes Wirtschaften zu geben. Das Leistungsangebot umfasst die Ressourceneffizienz- und Finanzierungsberatung sowie Veranstaltungen und Schulungen. Bis heute initiierte die EFA über 2.000 Projekte. Aktuell beschäftigt die Agentur 31 Mitarbeiter in Duisburg und in acht Regionalbüros in Aachen, in Bielefeld (Region Ostwestfalen-Lippe), Münster, in Kempen (Region Niederrhein), in Solingen (Region Bergisches Land), in Troisdorf (Region Rheinland) sowie in Südwestfalen an den Standorten Siegen und Werl. Die EFA ist seit 2014 institutioneller Partner des Deutschen Nachhaltigkeitspreises und seit 2013 Schulungspartner der Lernfabrik für Ressourceneffizienz der Ruhr-Universität Bochum (Lehrstuhl für Produktionssysteme).