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„Prosperkolleg“ nimmt Arbeit auf – Wachstum und Jobs für die Region durch zirkuläres Wirtschaften


Bei der Entwicklung und Fertigung neuer Produkte gleich mitdenken, was passiert, wenn diese Produkte nicht mehr gebraucht werden. Diese Strategie setzt Impulse für innovative Geschäftsideen und Unternehmensgründungen, schafft so neue Jobs und schont Ressourcen und Klima. Das Projekt „Prosperkolleg“ in Bottrop hat zum 01. Juni 2019 seine Arbeit aufgenommen, um die Umsetzung dieser Strategie anzustoßen. Gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, haben sich die Hochschule Ruhr West und die WiN Emscher-Lippe GmbH mit der Stadt Bottrop, der Effizienz-Agentur NRW und dem Verein Prosperkolleg e.V. zusammengeschlossen, um gemeinsam mit Unternehmen in der Region Produktentwicklungen und innovativen Geschäftsmodellen einer zir-kulären Wertschöpfung den Weg zu ebnen.

In einer zirkulären Wirtschaft werden Roh- und Werkstoffe möglichst lange im Kreislauf gehalten: Genutzte Produkte werden nach ihrer Benutzung nicht einfach weggeworfen, sondern sind Ausgangs-punkt für neue Produkte und Prozesse. Eine entscheidende Rolle spielen dabei die Methoden der Digitalisierung. Sie helfen, diese Prozesse zu verknüpfen und zu steuern. Interessant ist diese neue Form des Wirtschaftens sowohl für Unternehmen mit etablierten Produkten als auch für Startups, die mit diesem Ansatz ganz neue Güter, Verfahren oder Services anbieten können.

Das Projekt Prosperkolleg möchte mit interessierten Unternehmen ins Gespräch kommen und gemeinsam Wege entwickeln, rohstoffbewusster zu produzieren und dabei mehr zu erreichen als nur Kosten zu sparen. Mit innovativen Angeboten können Unternehmen neue Kunden gewinnen sowie Nachhaltigkeits- und Klimaziele unterstützen. Wirtschaftswachstum koppelt sich so vom Ressourcenverbrauch ab, und die zirkuläre Wertschöpfung lohnt sich für die Betriebe auch finanziell.

„Mit der Arbeit des Prosperkolleg-Projekts wollen wir nachhaltige Impulse für die Strukturentwicklung unserer Region geben“, so Bernd Tischler, Oberbürgermeister der Stadt Bottrop. „Zirkuläre Wertschöpfung verbindet ökologisches mit ökonomischem Denken, um Jobs in Stadt und Region zu halten und neue zu schaffen. Zirkuläres Wirtschaften stärkt die Zukunftsfähigkeit des Landes NRW.“

Projektpartner

Die Projektpartner Hochschule Ruhr West, Effizienz-Agentur NRW, WiN Emscher-Lippe GmbH, Stadt Bottrop und Prosperkolleg e.V. verfügen über umfassende Erfahrungen und Kontakte sowohl aus der unternehmerischen Praxis als auch aus der Wissenschaft, die im Projekt genutzt werden, um strategische Kooperationen und konkrete Zusammenarbeit aufzubauen.

„Mit Erstgesprächen, Workshops, Exkursionen, Werkstatt-Gesprächen und Qualifizierungskonzepten möchten wir Unternehmen der Emscher-Lippe-Region und darüber hinaus in ganz NRW für die Idee einer zirkulären Wirtschaft begeistern“, erläutert Joachim Beyer, Geschäftsführer der WiN Emscher-Lippe GmbH, wesentliche Elemente der geplanten Projektarbeit. In Bottrop wird das Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Unternehmen und Multiplikatoren für das Thema und die daraus entstehenden wirtschaftlichen Chancen aktivieren.

„In einem innovativen Labor, dem „Circular Digital Economy Lab“, werden wir in Kooperation mit mittelständischen Unternehmen neue informations- und verfahrenstechnische Problemlösungen und damit zusammenhängende innovative Geschäftsmodelle erarbeiten und testen“, ergänzt Prof. Dr. Uwe Handmann, der zusammen mit Prof. Dr. Wolfgang Irrek die Gesamtprojektverantwortung an der Hochschule Ruhr West inne hat. Zudem werden Potenzial- bzw. Stoffstromanalysen in relevanten Wertschöpfungsketten durchgeführt und dazu Studien ausgeschrieben, um deren Bearbeitung sich Forschungseinrichtungen bewerben können.

Was passiert?

Im Oktober soll das Projektteam, das derzeit noch dezentral arbeitet, eigene Räume auf dem Gelände des Gründerzentrums Prosper III in Bottrop beziehen. Bereits jetzt laufen intensive Vorbereitungen für konkrete Arbeitspakete. Im Herbst werden ein erster „Hackathon“, Workshops und Informationsveranstaltungen stattfinden, für den November ist eine erste größere Tagung geplant.

Quelle: Hochschule Ruhr West