Meldungen

NRW-Umweltministerium veröffentlicht "Umweltbericht 2016"


Würden alle gut sieben Milliarden Menschen weltweit den nordrhein-westfälischen Lebensstil mit seinem aktuellen Ressourcenverbrauch und Energiemix führen, bräuchte man auf Dauer 3,3 Erden. Zu diesem Ergebnis kommt der 4. Umweltbericht der NRW-Landesregierung. Erstmalig wurde mit dem Umweltbericht der Ökologische Fußabdruck (Footprint) für Nordrhein-Westfalen vorgelegt. Für knapp 30 Umweltindikatoren listet der Umweltbericht Zahlen und Entwicklungen auf. Die Themen reichen von Klimawandel, Treibhausgasemissionen, Luftschadstoffen, und Lärm über Abfall, Flächenverbrauch und Gewässerzustand bis hin zum Artensterben, Waldentwicklung sowie Landwirtschaft.

Durch eine ambitionierte Umweltpolitik konnte in den letzten Jahren die Feinstaubbelastung (PM 10) in den urbanen Regionen Nordrhein-Westfalens deutlich gesenkt werden. Lag die Schadstoff-Belastung vor fünf Jahren noch an 21 Messstellen über dem EU-Grenzwert, konnte der Wert 2014 und 2015 erstmalig in ganz NRW eingehalten werden.

"Dieses und andere Ergebnisse des Umweltberichtes 2016 belegen, dass eine konsequente und ambitionierte Umweltpolitik wirkt und substanziell das Leben der Menschen und das Umfeld für die Wirtschaft verbessert", sagte Umweltminister Johannes Remmel bei der Vorstellung des neuen Umweltberichtes am 12. Dezember 2016. "Während wir bei der Feinstaubbelastung mit Maßnahmen wie Partikelfilter und Umweltzonen erfolgreich sind, können wir aber beim Grenzwert für die Stickstoffdioxid-Konzentration noch keine Entwarnung geben. Hauptverursacher der fortdauernden Überschreitungen in Innenstädten ist nachweislich der Straßenverkehr. Diesel-Pkw mit manipulierten oder nur eingeschränkt funktionierenden Stickoxidminderungssystemen mit Abschalteinrichtungen fallen hierbei besonders ins Gewicht."

Stickstoffdioxid ist immer noch der Luftschadstoff Nummer 1 in NRW. In 2015 wurde der EU-Jahresgrenzwert für Stickstoffdioxid an fast der Hälfte (56 von 128) der Messstellen im Land teilweise deutlich überschritten. Die Folge dieser Luftbelastung ist eine erhebliche Gesundheitsbelastung der Menschen an den besonders betroffenen Straßen. Die EU hat ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Bundesrepublik eingeleitet. Gegen sechs Luftreinhaltepläne in NRW liegen Klagen vor. "Wir wollen die Umweltbelastungen der Menschen weiter reduzieren und Nordrhein-Westfalen somit dauerhaft zu einem Standort mit hoher Umwelt- und Lebensqualität machen. Die Reduzierung der Luftbelastung wird dabei eine wichtige Rolle spielen", kündigte Minister Remmel an.

Die Landesregierung legt mit dem Umweltbericht 2016 zum vierten Mal einen Bericht zur Lage der Umwelt in NRW vor. Das Ziel des Berichtes ist laut Minister Remmel, allen Bürgerinnen und Bürgern Informationen über die Umweltbedingungen kompakt und leicht erreichbar zur Verfügung zu stellen. Für knapp 30 Umweltindikatoren listet der "Umweltbericht 2016" Zahlen und Entwicklungen auf. Die Themen reichen von Klimawandel, Treibhausgasemissionen, Luftschadstoffen, und Lärm über Abfall, Flächenverbrauch und Gewässerzustand bis hin zum Artensterben, Waldentwicklung sowie Landwirtschaft.

Ökologischer Fußabdruck NRW

Erstmalig mit dem 4. Umweltbericht NRW wurde der Ökologische Fußabdruck (Footprint) für Nordrhein-Westfalen vorgelegt. Er basiert auf einer Studie des Global Footprint Networks (GFN), die in dieser Tiefe erstmals von einem der Bundesländer betrieben wurde. Der Footprint ist eine weltweit anerkannte Art der Ressourcenbuchhaltung und beantwortet fundamentale Fragen wie: Wie viel Natur haben wir, und wie viel Natur brauchen wir? Wie viel beansprucht ein Bundesland, ein Staat oder die Menschheit insgesamt im Vergleich zu dem, was die Natur erneuern kann? NRW stellt sich damit einer gesamtheitlichen Betrachtung durch ein internationales Wissenschaftsteam: Würden alle gut sieben Milliarden Menschen weltweit den nordrhein-westfälischen Lebensstil mit seinem aktuellen Ressourcenverbrauch und Energiemix führen, bräuchte man auf Dauer 3,3 Erden, so GFN-Präsident Dr. Mathis Wackernagel. Auf 5,8 sogenannte globale Hektar beziffert sich der Footprint pro Kopf in NRW. Weltweiter Durchschnitt sind 2,8 globale Hektar pro Kopf, auf Dauer auskömmlich wären höchstens 1,7 globale Hektar pro Kopf. Gleichwohl zeigt sich Wackernagel überzeugt, dass es allen Menschen auf diesem Planeten dauerhaft gut gehen könnte.

"Allein diese Zahlen zeigen, dass wir die Ressourcensicherheit ernst nehmen sollten. Wir leben von der Substanz, die wir eigentlich unseren Kindern und Enkelkinder hinterlassen sollten. Wir müssen daher den Ressourcen-Verbrauch eindämmen, unter anderem durch die Entwicklung neuer effizienterer Technologien. Aber auch jede und jeder Einzelne kann dazu beitragen, dass Nordrhein-Westfalen dauerhaft zu einem besseren Ort mit vorbildlicher Umwelt- und Lebensqualität wird", so Minister Remmel.

MEHR ERFAHREN›

Quelle: MKULNV