Energieeffizienz und Energieeinsparung sind neben den Erneuerbaren Energien die tragenden Säulen der erfolgreichen Energiewende. Rund 30 Prozent des Energieverbrauchs können in Betrieben und Privathaushalten im Strom- und Wärmebereich eingespart werden, ohne den gesamtgesellschaftlichen Lebensstandard zu gefährden. Die Bäckerei Käsgen in Hagen will die Energie- und Ressourceneffizienz im Betrieb steigern und schließt sich deshalb dem Projekt „Klimabäckerei“ an. Es wird gemeinsam von der Effizienz-Agentur NRW und der EnergieAgentur.NRW getragen.
Umweltminister Remmel informierte sich heute im Rahmen seiner Initiative „ZukunftsEnergienNRW: Orte der Energiezukunft“ über das Vorhaben vor Ort. „Im Bäckereihandwerk steckt nicht nur ein großer Energie- und Ressourcenverbrauch, sondern vor allem ein riesiges Potenzial zur Einsparung in diesen Bereichen“, so der Minister. „Jede gesparte Kilowattstunde Strom unterstützt das Gelingen der Energiewende und schont gleichzeitig den Geldbeutel der Bäckereibetriebe.“
Mit dem Projekt »"Klimabäckerei" bieten Effizienz-Agentur und EnergieAgentur nicht nur Beratungsleistungen in den Bereichen Einsparung und Effizienz an, sondern schaffen auch Raum zum Austausch zwischen Bäckerinnen und Bäckern, Beschäftigten im Anlagenbau und weiteren Fachleuten. „Wir wollen mit der „Klimabäckerei“ Unternehmen dabei unterstützen, ihre Prozesse effizienter und damit ressourcen- und energiesparender zu gestalten. Unsere Erfahrungen zeigen, dass die Verbindung von gezielter Beratung vor Ort und dem überbetrieblichen Austausch große Effekte erzielen kann“, so Dr. Peter Jahns, Leiter der Effizienz-Agentur NRW, und Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW.
Mit dem Umzug in die neue Produktionsstätte im Jahr 2010 investierte die Bäckerei Käsgen bereits in neue und effizientere Produktionstechnik. Die neuen Kühl- und Kälteanlagen arbeiten wesentlich effizienter gegenüber den bisher üblichen Standardgeräten. So werden die Anlagenkomponenten im Verbund betrieben, der Kompressor ist drehzahlgeregelt und verfügt zusätzlich über eine Zylinderkopfabschaltung. Gleichzeitig wird die Abwärme der Kompressoren zum Abtauen genutzt. Der Gärautomat wird mit dieser Abwärme beheizt und eine elektrische Zusatzheizung aus diesem Grund nicht benötigt. Zusätzlich betreibt das Unternehmen ein Blockheizkraftwerk (BHKW), mit dem die Produktionsstätte sowie 15 Wohneinheiten im Nachbarhaus beheizt werden. Der Betrieb des BHKW spart rund 52 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ein.
„Mit den effizienteren Geräten und dem Blockheizkraftwerk hat die Bäckerei ökologisch und ökonomisch in die Zukunft investiert. Energieeffizienz ist die sauberste, billigste und sicherste Ressource – und sofort verfügbar“, so Minister Remmel.
Die jährlichen Stromeinsparungen belaufen sich für die Bäckerei Käsgen auf rund 50.000 Kilowattstunden (kWh). Die Einsparung entspricht dem jährlichen Energieverbrauch von rund zwölf Vier-Personen-Haushalten. „Ich bin mit meinem Team ständig auf der Suche nach Verbesserungen, denn effizientere Prozesse bedeuten meist sowohl Ressourcenschonung wie auch Kostensenkung. Deshalb will ich bei der ‚Klimabäckerei’ mitmachen, denn da kann ich mein Wissen einbringen, aber auch von dem Know-how anderer profitieren“, so Inhaber Dieter Käsgen, der seine neue Produktionsstätte in einem ehemaligen Schwimmbad untergebracht hat.
Hagen ist die fünfte Station der Zukunftsenergietour von Minister Remmel. Im Rahmen seiner Initiative „ZukunftsEnergienNRW: Orte der Energiezukunft“ besucht der Minister innerhalb der laufenden Legislaturperiode 60 ausgewählte Orte, an denen Zukunftsenergien erfolgreich eingesetzt oder erprobt werden. Zum Auftakt der ZukunftsEnergien-Tour besuchte Minister Remmel Anfang Juli die Energie-Vorzeige-Gemeinde Anröchte im Kreis Soest.
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