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KlimaExpo.NRW zeichnet CO2-reduzierende Extra-Schicht für die Stahlbranche aus


(Herdecke, 08.09.2016) In Herdecke hat die Dörken MKS-Systeme GmbH & Co. KG zusammen mit Partnern den Hochtemperaturkorrosionsschutz DELTA-HEAT® entwickelt. Mit der Beschichtung kann bei der Produktion von hoch- und höherlegierten Stählen die Zunderbildung um bis zu 80 Prozent reduziert werden – das verringert den Materialausschuss und den CO2-Ausstoß deutlich. Für diese innovative Lösung für den Klimaschutz nahm der Geschäftsführer der KlimaExpo.NRW Dr. Heinrich Dornbusch das Unternehmen heute als qualifiziertes Projekt in die landesweite Leistungsschau auf.

Die Geschäftsführer der Dörken GmbH Dr. Welp und Dr. Reusmann (1.v.l. und 2.v.r.) zusammen mit Illona Dierschke (Effizienz-Agentur NRW) und Dr. Heinrich Dornbusch, Vorsitzender Geschäftsführer der KlimaExpo.NRW (1.v.r.). Foto: KlimaExpo.NRW

In Deutschland wird viel Stahl produziert – bei 36,6 Millionen Tonnen warmgewalzten Stahlerzeugnissen entstehen dabei jedes Jahr ca. 915.000 Tonnen Zunder, der sich als dicke Schicht auf die Stahloberfläche legt. Der Zunder muss bisher aufwändig entfernt werden. Gelingt das nicht, müssen Stahlteile sogar aussortiert werden. Die Dörken MKS-Systeme hat deshalb gemeinsam mit der VDEh-Betriebsforschungsinstitut GmbH Düsseldorf und der Walzwerke Einsal GmbH geforscht, wie man die Zunderbildung reduzieren kann. Das Ergebnis ist DELTA-HEAT® – eine innovative, wasserbasierte und nur 10-20 Mikrometer dünne Beschichtung, mit der bis zu 80 Prozent weniger Zunder entsteht und zudem die Produktqualität steigt und der Materialverlust und die Ausschussquote sinken.

Enormes Potenzial für die Stahlbranche und den Klimaschutz 

Diese positiven Effekte – vor allem auch auf den Umwelt- und Klimaschutz – wurden heute von der KlimaExpo.NRW besonders gewürdigt: „Die Stahlindustrie hat einen hohen Anteil am deutschen CO2-Ausstoß. Innovative Entwicklungen wie DELTA-HEAT® zeigen hier, wie viel man mit intelligenten Effizienzverbesserungen erreichen kann – für die Industrie und gleichzeitig für den Klimaschutz“, sagte Dr. Dornbusch und nahm das Projekt damit als 192. von 1000 Schritten in eine klimafreundlichere Zukunft in die Leistungsschau der KlimaExpo.NRW auf.

Dr. Gerhard Reusmann, Geschäftsführer der Dörken MKS-Systeme, nahm die Auszeichnung dankend entgegen: "Es freut uns sehr, dass DELTA-HEAT® nicht nur die Ausgaben unserer Kunden schont, sondern auch die Umwelt. Denn schon bei der Entwicklung haben wir darauf einen besonderen Fokus gesetzt. So haben wir ganz bewusst auf Lösungsmittel, flüchtige Monomere, toxische Additive und externe Energiequellen wie Einbrennöfen verzichtet."

Bereits 2015 zeichnete NRW-Umweltminister Johannes Remmel das Unternehmen für das Projekt mit dem Effizienz-Preis NRW der Effizienz-Agentur NRW aus, dem Kompetenzzentrum des Landes zum ressourceneffizienten Wirtschaften.

Verringerter CO2- und Materialverbrauch, gesteigerte Qualität

Die extrem dünne Beschichtung ist wasserbasiert, bei über 1.000 Grad Celsius bis zu 60 Minuten lang stabil und witterungsbeständig. Die Oberfläche der Produkte ist nach der Behandlung weniger rau und fehlerhaft. Zwar entsteht auch mit Delta-Heat® noch eine Zunderschicht. Diese ist aber viel dünner und gleichmäßiger und stört damit nicht bei Folgeprozessen. So wird kein Material mehr verschwendet und die Ausschussquote deutlich reduziert. Ein mittelgroßes Walzwerk allein kann mit DELTA-HEAT® so etwa 750 Tonnen CO2 einsparen. Hochgerechnet auf die gesamte Stahlindustrie ergibt das ein gigantisches Klimaschutz-Potenzial. 

Quelle: KlimaExpo.NRW