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Interview mit Dr. Florian Wecker: "Nur nachhaltiges Handeln sichert wirtschaftlichen Erfolg"


Dr. Florian Wecker ist Vorstandsmitglied des Stiftungsvereins "Deutscher Nachhaltigkeitspreis e. V." und betreut im Rahmen des gerade laufenden Wettbewerbs u.a. schwerpunktmäßig den Bereich "Unternehmen". Die Redaktion des EFA-eNewsletters sprach mit ihm über den Deutschen Nachhaltigkeitspreis und den Stellenwert des Themas Ressourceneffizienz.

Dr. Florian Wecker ist Mitinitiator und Vorstandsmitglied des Deutschen Nachhaltigkeitspreises. Foto: Deutscher Nachhaltigkeitspreis

Herr Dr. Wecker, Unternehmen können sich noch bis zum 15. Juni um den Deutschen Nachhaltigkeitspreis bewerben. Warum sollten sie sich daran beteiligen?

"Da gibt es eine Menge Gründe. Unabhängig von der Siegchance führt bereits die Teilnahme am Unternehmenswettbewerb zu einer intensiven Auseinandersetzung mit den Nachhaltigkeitsleistungen. Die Beantwortung der Fragen kann wertvolle Erkenntnisse bringen und die detaillierte Beschäftigung mit dem Nachhaltigkeitsmanagement entlang der Wertschöpfungskette schärft den Blick für Erfolge und Potenziale. Die Bewerber erhalten eine Best Practice-Studie, die besonders vorbildliche Maßnahmen der teilnehmenden Unternehmen in allen abgefragten Bereichen in anonymisierter Form zurückspielt. Zusätzlich stehen wir auf Wunsch für ergänzende Feedbackgespräche zur Verfügung. Nominierung und Preis belohnen, motivieren und inspirieren in erheblichem Maße im Sinne interner Kommunikation. Für die Außenkommunikation werden allen Nominierten (Preisträgern/Top 3) Siegel zur Verfügung gestellt, mit denen sie ihren Wettbewerbserfolg kommunizieren können. Sie werden intensiv in die Berichterstattung der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. und ihrer Kooperations- und Medienpartner einbezogen und können ihr gutes Abschneiden in ihrer eigenen Öffentlichkeitsarbeit nutzen. Alle Wettbewerbsteilnehmer erhalten kostenfreie Kongresskarten und die Nominierten sind Ehrengäste der Preisverleihung. Die Sieger erhalten die 'Preiskugel'. Sie symbolisiert das Logo des Deutschen Nachhaltigkeitspreises, hat hohen Erkennungswert und eignet sich bestens zur Ausstellung am Firmensitz."

Ist Nachhaltigkeit noch ein Zukunftsthema oder längst gelebter Alltag?

"Nachhaltigkeit ist zum einen  d a s  Zukunftsthema, weil ein anderer Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten erst Zukunft ermöglicht. Zum anderen: Wirtschaftlich vertretbare ökologische und soziale Verantwortung gehört in allen Unternehmen insoweit zum „Alltag“, als es sich kein Akteur mehr leisten kann, das Thema komplett zu ignorieren. In welchem Maß Nachhaltigkeit "gelebt" wird, ist höchst unterschiedlich. Die Spannweite reicht von minimalen Maßnahmen bis hin zu einer völligen Neuausrichtung von Geschäftsmodellen. Nachhaltigkeit ist noch nicht im Mainstream angekommen, der Weg dorthin ist steinig. Gute Argumente sind Trumpf, die Unternehmen zum Umsteuern zu animieren."

Welchen Stellenwert nimmt für Sie in diesem Zusammenhang das Thema Ressourceneffizienz ein?

"Ressourceneffizienz ist ein Spitzenargument. Ein vernünftiger, effizienter Umgang mit Rohstoffen und Materialien ist eine zentrale Herausforderung unserer Gesellschaft. Die zunehmende Verknappung natürlicher Ressourcen erfordert eine ökologische Modernisierung von Herstellung, Produkten und Konsumentenmärkten. Und bringt ganz nebenbei – wenn man es richtig anstellt – Kostenvorteile, Kundensympathie und Imagegewinn. Um diesem Thema einen besonderen Stellenwert zu verleihen, wird mit dem Sonderpreis „Ressourceneffizienz“ in diesem Jahr zum zweiten Mal ein Unternehmen ausgezeichnet, das erfolgreich Maßnahmen zur Ressourcenschonung, Rohstoff- und Energieeffizienz in seiner Produktions- und Wertschöpfungskette etabliert hat."

Mit der Effizienz-Agentur NRW gehört seit kurzem einer der wichtigsten Kompetenzträger im Themenfeld Ressourceneffizienz zu den institutionellen Partnern des Preises. Was erhoffen Sie sich von der Zusammenarbeit?

Wir freuen uns sehr auf die Kooperation mit der Effizienz-Agentur NRW als wichtigem Impulsgeber für eine ressourceneffiziente Wirtschaftsweise. Unser neuer Partner verfügt über ein über Jahre gewachsenes Knowhow im ökologisch verantwortungsvollen und wirtschaftlich smarten Umgang mit Ressourcen – mittelstandsorientiert und praxisnah. Davon möchten wir auch selbst lernen. In der Hauptsache können wir mit der Partnerschaft eines unserer wesentlichen Ziele fördern, nämlich eine Kommunikationsplattform für alle Akteure zu bieten, auf der Nachhaltigkeitswissen auf höchstem Niveau ausgetauscht wird und Begegnungen Neues auslösen. Und wir freuen uns auf Synergien bei der Suche nach potentiellen Preisträgern.

Vielen Dank für das Gespräch.