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IHK zu Essen zeichnet Energie-Scouts aus


Smarte Heizthermostate, die Optimierung einer Heizanlage, ein ressourcenschonendes Sharing-Regal für Büromaterialien oder die Umstellung auf eine digitale Gehaltsabrechnung standen bei der zweiten Durchführung des Projekts „Energie-Scouts“ der Industrie- und Handelskammer zu Essen (IHK) bei den Projekten im Mittelpunkt. 10 Auszubildende aus vier Unternehmen haben in ihrem Ausbildungsbetrieb energetische Schwachstellen oder Ressourcenfresser aufgedeckt und Verbesserungsmaßnahmen angestoßen. Die Teams standen dabei im Wettbewerb - jetzt stehen die regionalen Sieger fest.

Den ersten Platz belegen die Teams der MEDION AG, Essen, sowie der RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH (RWW), Mülheim an der Ruhr. Das Team der E.ON Country Hub Germany GmbH aus Essen teilt sich den zweiten Platz mit dem Team der HOCHTIEF Aktiengesellschaft aus Essen.

Bei der MEDION AG setzten Alicia Christina Gedler und Marc Daniel Holtmann den Fokus auf den Heizenergieverbrauch. Ihr Ziel: Durch den Einbau von selbstlernenden, digitalen Thermostaten, die z. B. die Anwesenheit von Personen feststellen, Temperatur, Feuchtigkeit und Bewegungsaktivität aufnehmen, soll die Raumtemperatur in Bürogebäuden optimal gesteuert werden können. Nach ihren Berechnungen könnten so zukünftig rund 96.400 kWh jährlich an Energie auf dem Unternehmenscampus gespart werden.

Das Team der RWW konzentrierte sich bei seinem Projekt auf die Optimierung der Heizanlage in Natronlauge-Lagerräumen. Abou Sangaré und Suad Tokbay untersuchten die bisherigen Gegebenheiten, bauten neue Regler und Temperatursensoren an optimierter Stelle ein, um so den bisherigen Dauerbetrieb der Heizungsanlage zu reduzieren und systematisch zu steuern. Mit einer Amortisationszeit von nur 127 Tagen rechnet sich das Projekt schon nach kürzester Zeit.

Bei E.ON stand bei Jana Kleipsties, Sanna Reinartz und Valeria Ruf ein Sharing-Regal für Büromaterialien im Fokus. Jede Abteilung kann dort nicht verwendetes Büromaterial ablegen, so dass andere bei Bedarf darauf zugreifen können. So werden Ressourcen geschont und nicht verwendetes Material muss nicht aussortiert und ggf. entsorgt werden. So können nach den Berechnungen des Teams fast 120 kg CO₂ pro Monat eingespart werden.

Das Team der HOCHTIEF Aktiengesellschaft, Luis Hoffmann, Lucas Martins und Jenny Ridger, konzentrierte sich in seinem Projekt auf die Initiierung einer digitalen Gehaltsabrechnung. Über ein digitales internes Portal soll jeder Mitarbeiter auf seine Gehaltsabrechnung direkt zugreifen können. Der bisherige Druck und postalische Versand fallen dann weg. Dadurch werden nach Berechnungen des Teams jährlich rund 1.120 kg CO₂ durch den Wegfall von Papier und Transport eingespart.

Die Auszubildenden unterschiedlicher Ausbildungsberufe wurden in drei ganztägigen – aufgrund der Corona-Pandemie digital durchgeführten - Workshops von Oktober bis Dezember 2020 durch die Projektpartner Effizienz-Agentur NRW und EnergieAgentur.NRW auf die Umsetzung im Unternehmen vorbereitet. Grundlagen der Energie- und Ressourceneffizienz, das Kennenlernen von Messinstrumenten sowie Wirtschaftlichkeitsberechnungen oder Abläufe im Projektmanagement standen auf der Agenda. Mit diesem Wissen ausgestattet haben die jungen Leute in ihrem Ausbildungsbetrieb in den vergangenen Monaten ein eigenes Effizienzprojekt entwickelt und umgesetzt. In der digitalen Abschlussveranstaltung Ende April wurden die Ergebnisse einer Fachjury präsentiert.

Quelle: IHK Ruhr