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Green Deal: EU-Kommission stellt neue Vorschläge vor, um Europas Ressourcenunabhängigkeit zu stärken


Die EU-Kommission hat Ende März ein Paket von Vorschlägen im Rahmen des europäischen Green Deals vorgelegt, um nachhaltige Produkte in der EU zur Norm zu machen, kreislauforientierte Geschäftsmodelle zu fördern und die Verbraucherinnen und Verbraucher beim grünen Wandel zu stärken. Mit ihrem Beratungsangebot unterstützt die Effizienz-Agentur NRW produzierende Unternehmen bei diesem Transformationsprozess aktiv.

Wie im Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft angekündigt schlägt die Kommission neue Vorschriften vor, um fast alle physischen Waren auf dem EU-Markt während ihres gesamten Lebenszyklus, vom Entwurf über den täglichen Gebrauch bis hin zur Entsorgung oder Umnutzung, umweltfreundlicher, kreislauffähiger und energieeffizienter zu machen.

Die Kommission legte am 30. März 2022 auch eine neue Strategie vor, damit Textilien haltbarer werden bzw. repariert, wiederverwendet oder recycelt werden können, um „Fast Fashion“, Textilabfälle und die Vernichtung unverkaufter Textilien anzugehen und sicherzustellen, dass bei der Herstellung von Textilien die sozialen Rechte uneingeschränkt gewahrt werden.

Ein weiterer Vorschlag zielt darauf ab, den Binnenmarkt für Bauprodukte zu stärken und sicherzustellen, dass sich mit dem bestehenden Rechtsrahmen die Nachhaltigkeits- und Klimaziele der EU in der baulichen Umwelt verwirklichen lassen.

Außerdem beinhaltet das Paket einen Vorschlag für neue Vorschriften zur Stärkung der Verbraucher*innen beim grünen Wandel, damit sie besser über die ökologische Nachhaltigkeit von Produkten informiert und vor Grünfärberei geschützt sind.

Nachhaltige Produkte zur Norm machen

Im Vorschlag für eine Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte geht es um die Produktgestaltung, die für bis zu 80 Prozent der Umweltauswirkungen eines Produkts während seines Lebenszyklus maßgeblich ist. Darin sind neue Anforderungen vorgesehen, damit Produkte nachhaltiger und zuverlässiger sind sowie wiederverwendet, nachgerüstet und repariert, leichter gewartet, aufgearbeitet oder recycelt werden können und energie- und ressourceneffizient gestaltet werden. Zudem sorgen produktspezifische Informationsanforderungen dafür, dass die Umweltauswirkungen klar erkennbar sind. Alle unter die Verordnung fallenden Produkte werden digitale Produktpässe haben. So können Produkte leichter repariert oder recycelt und bedenkliche Stoffe einfacher entlang der Lieferkette zurückverfolgt werden. Außerdem kann eine Kennzeichnung eingeführt werden. Der Vorschlag enthält auch Maßnahmen, um die Vernichtung unverkaufter Verbraucherprodukte zu beenden, sowie zur Ausweitung des umweltorientierte öffentliche Auftragvergabe und zur Schaffung von Anreizen für nachhaltige Produkte.

Zusammen mit diesem Vorschlag hat die Kommission einen Arbeitsplan für Ökodesign und die Energieverbrauchskennzeichnung 2022–2024 angenommen, um neue energieverbrauchsrelevante Produkte zu erfassen, die Ziele für bereits regulierte Produkte anzupassen bzw. höher zu stecken. Dabei handelt es sich um eine Übergangsmaßnahme, bis die neue Verordnung in Kraft tritt. Das Arbeitsprogramm betrifft hauptsächlich Verbraucherelektronik (Smartphones, Tablets, Photovoltaikanlagen), weil das Abfallaufkommen in diesem Bereich am schnellsten wächst.

Ferner wurden Initiativen für bestimmte Sektoren vorgestellt, um die flächendeckende Einführung nachhaltiger Produkte in der EU zu fördern. 

Weitere Informationen zu den Vorschlägen der EU-Kommission finden Sie HIER>

Die Effizienz-Agentur NRW unterstützt Industrie und Handwerk beim Transformationsprozess

Produzierende Unternehmen in Nordrhein-Westfalen, die sich auf diese Entwicklungen einstellen wollen, können die Beratung  der Effizienz-Agentur NRW nutzen.

Zirkulär gestaltete Produkte sind ein wichtiges Element im Transformationsprozess hin zu einer Circular Economy. Auch Dienstleistungen, Geschäftsmodelle, Austauschbeziehungen und Märkte müssen bei dieser Entwicklung neu definiert und gestaltet werden. Genau hier setzt die Effizienz-Agentur NRW mit Circular Design an. Mit dem Beratungsangebot zeigt die EFA Unternehmen auf, wie zirkuläre Produkte und Geschäftsmodelle gestaltet und umgesetzt werden können und auf diese Weise ein Beitrag zur Circular Economy und letztendlich zur Klimaschonung leisten.

Zur Schulung von Mitarbeitenden produzierender Unternehmen bietet die EFA darüber hinaus das Workshopkonzept „CIRCO – Mehrwert durch Circular Design“ an, eine erprobte Methode aus den Niederlanden. Unternehmen erarbeiten im Rahmen der Workshops beispielhaft Geschäftsmodell- und Designstrategien im Sinne der Circular Economy, die sie dann auch in ihren Unternehmen umsetzen können.

Die Transparenz über die eigenen Treibhausgas-Emissionen wird für den produzierenden Mittelstand immer wichtiger – ob unter dem Aspekt der Ressourcen- und Kosteneinsparung oder der Erfüllung von Kundenanforderungen. Das Bilanzierungstool ecocockpit liefert Betrieben einfach und webbasiert die nötigen Daten zur Ermittlung von Handlungsbedarfen. Auf dieser Basis können Unternehmen konkrete Maßnahmen zur Treihausgas-Minderung entwickeln.