(Bochum/ Duisburg, 03.07.2024) Die Effizienz-Agentur NRW (efa) veranstaltete am 03. Juli 2024 den zweiten Circular Design Summit im ZESS auf dem MARK 51°7, dem ehemaligen Opel-Werk I in Bochum. In diesem Rahmen gab Viktor Haase, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, den offiziellen Startschuss für den CIRCO-Hub der efa. Unternehmen in Nordrhein-Westfalen können mit dem kostenfreien Angebot zirkuläre Produkte und Geschäftsmodelle entwickeln, in die Umsetzung bringen und sich zum Thema vernetzen.
Der Summit diente als Plattform für Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, um die Integration von Circular Design-Praktiken zu reflektieren und dessen Vorteile für Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt aufzuzeigen. Unter dem Motto „Es geht rund!“ erlebten rund 170 Teilnehmende einen Tag voller spannender Vorträge, praxisorientierter Workshops und intensiver Austauschmöglichkeiten mit Experten.
Stefan Opitz, Leiter CIRCO-Hub der Effizienz-Agentur NRW, erklärte: „Circular Design beschreibt einen ganzheitlichen Gestaltungsansatz, der darauf abzielt, die Umweltauswirkungen von Produkten und Dienstleistungen über den gesamten Lebenszyklus zu minimieren und nachhaltige Geschäftsmodelle im Sinne einer Circular Economy zu entwickeln.“
Start des CIRCO-Hubs: Unterstützung für Unternehmen
Dirk Grudzinski, kaufmännischer Leiter der Effizienz-Agentur NRW, brachte in seiner Eröffnungsrede die Botschaft des Tages prägnant auf den Punkt: "Wir müssen Circular-Design-Ansätze in die Umsetzung bringen. Dafür müssen wir das Thema aktiv vorantreiben und im Unternehmensalltag verankern."
Staatssekretär Viktor Haase gab daraufhin den offiziellen Startschuss für den CIRCO-Hub der efa. In seiner Rede betonte er die Bedeutung einer ökologischen Transformation zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Nordrhein-Westfalen und die wichtige Rolle der efa als Netzwerk-Organisator und -Partner in diesem Prozess. Er freue sich, dass der CIRCO-Hub jetzt ausgerollt werde, so Haase, und lud Unternehmen dazu ein, aktiv am CIRCO-Hub teilzunehmen: "Machen Sie mit und tragen Sie die Neuigkeit weiter!"
„Mit dem CIRCO-Hub erhalten Unternehmen in Nordrhein-Westfalen konkrete und kostenfreie Unterstützung beim Einstieg in die Circular Economy. Der Hub unterstützt Unternehmen dabei, zirkuläre Design- und Geschäftsmodellstrategien für ihre Produkte zu entwickeln und in die Umsetzung zu bringen“, so Opitz.
Grundlage ist die CIRCO-Workshop-Reihe. Diese kombiniert Informationsvermittlung, selbstständiges Arbeiten mit Online-Materialien und Design-Tools sowie den Austausch in der Gruppe.
Unternehmen, die bereits an CIRCO-Workshops teilgenommen haben, bietet das CIRCO-Hub der efa die Möglichkeit, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten im Bereich Circular Design weiter zu vertiefen und praktisch anzuwenden. Auf diese Weise können Unternehmen gemeinsam lernen, ihr Fachwissen im regelmäßigen Austausch festigen, neue Impulse erhalten und die Umsetzung ihrer zirkulären Geschäftsmodelle vorantreiben.
„Der CIRCO-Hub bietet Unternehmen neben den Workshops auch Vernetzungsmöglichkeiten und einen kontinuierlichen Austausch mit Experten zum Thema Circular Design. Zudem profitieren sie vom Beratungsangebot der efa bei der Umsetzung ihrer Ideen“, ergänzt Opitz.
Die CIRCO-Methode wurde im Auftrag des niederländischen Umweltministeriums basierend auf den Studien „Products that last“ und „Products that flow“ der TU Delft entwickelt. Als erster CIRCO-Hub in Deutschland bietet die Effizienz-Agentur NRW diese erfolgreiche Methode in Workshops für Betriebe in Nordrhein-Westfalen an. Bereits über 150 Unternehmen haben daran teilgenommen.
Workshops und weitere Angebote
In der anschließenden Keynote "Alles kreist" warf Bernd Draser, Dozent für Nachhaltigkeit an der ecosign Akademie Köln, sowohl einen philosophischen als auch physikalischen Blick auf die aktuellen Entwicklungen im Circular Design und zukünftige Themenfelder. Zum Thema Regulatorik rief er Unternehmen auf, nicht in eine "Jammerathletik" zu verfallen, sondern diese als "Schwungrad" für die Weiterentwicklung zu nutzen.
Die erste Workshoprunde befasste sich unter dem Motto „Gemeinsam zirkuläre Ideen erarbeiten“ mit Themen wie „Rethinking Business: zirkuläre Geschäftsmodelle durch Produktrücknahme“ und „Mit der CIRCO Methode in die Zirkularität starten“. Parallel dazu gaben Unternehmen im Rahmen einer Diskussionsrunde Einblicke in die praktische Umsetzung.
Besonders beeindruckend war die Betriebsbesichtigung bei der Firma Brinkmann Pumpen. Das Unternehmen lud zu einem Rundgang durch seinen Innovation Hub ein, um konkrete Circular Economy Ansätze im Maschinen- und Anlagenbau zu zeigen.
Unter dem Titel „Raus aus der Wissenschaft!“ lud Dr.-Ing. Michael Herzog, Geschäftsführer Zentrum für das Engineering Smarter Produkt-Service Systeme (ZESS), anschließend Vertreter von Unternehmen und Hochschulen zur Diskussion ein.
Studie der Bertelsmann Stiftung bestätigt hohen Praxisnutzen der CIRCO-Methode
Der Nachmittag startete mit den Erkenntnissen aus der unabhängigen Studie der Bertelsmann Stiftung zur CIRCO-Methode. Die Studie bestätigte den hohen Praxisnutzen von CIRCO: 93 % der teilnehmenden Unternehmen verbesserten ihre Kenntnisse im Circular Design, und rund 90 % waren mit den Workshops (sehr) zufrieden. Fast die Hälfte der Teilnehmer gab an, dass die Implementierung zirkulärer Produkte und Geschäftsmodelle nach den Workshops einfacher geworden sei, und mehr als ein Drittel begann aktiv mit der Umsetzung zirkulärer Projekte.
„Die Ergebnisse zeigen, dass die CIRCO-Workshops einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Zirkularität in Unternehmen leisten und die Teilnehmenden erfolgreich bei der Umsetzung zirkulärer Ansätze unterstützen“, freute sich Anja Vogel von der Beratung Ressourcenschonung der efa.
Auf der Hauptbühne hielt Peter Post, Preisträger des Bundespreises EcoDesign 2023, einen tiefgreifenden Vortrag über Circular Experience Design. Dabei beleuchtete er die Fragen, wie zirkuläre Services schnell, kostengünstig und nutzerorientiert entwickelt und getestet werden können und welche Ansätze im Servicedesign und in der Kommunikation helfen können, den "Value-Action Gap" zu überwinden.
Parallel dazu wurde im Workshopraum diskutiert, wie Circular Design zum Standard gemacht werden kann. Anna Trawnitschek, Projektmanagerin Circular Economy bei DIN, präsentierte in einem interaktiven Workshop mit über 30 Teilnehmern eine Methode zur Gestaltung zirkulärer Produkte.
Weitere Workshops und Vorträge boten Einblicke in Themen wie Fördermöglichkeiten für zirkuläre Produkte und Geschäftsmodelle, EU-Regulierungen im Kontext Circular Design und die Herausforderungen der digitalen Circular Economy.
Ein paar bildliche Eindrücke des Summit gibt s hier:
FOTOAUSWAHL
Weitere Informationen zum CIRCO-Hub und dem Circular-Design-Ansatz der Effizienz-Agentur NRW finden Sie unter: www.efa.nrw/circo-hub
Ansprechpartner
Effizienz-Agentur NRW
Stefan Opitz
Tel. +49 203 37879-323
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