Der Geschäftsführer der gastgebenden Firma Stauf Klebstoffwerke aus Wilnsdorf zeigte sich dabei insbesondere von der Mitmach-Kultur des Projektes begeistert: "Wir beteiligen uns an Ökoprofit, damit wir hier in der Region in einem gesunden, umweltbewussten und nachhaltigen Umfeld arbeiten und leben können. Deswegen freue ich mich über ein Projekt, das den Mitarbeitern nicht von oben vorgesetzt wird, sondern wo sie von Anfang involviert werden", so Volker Stauf. Jedes Unternehmen wird für das Projekt aus dem Kreis seiner Mitarbeiter ein Umweltteam bilden. In acht thematischen Workshops sowie fünf Unternehmensbesuchen lassen sich die Unternehmen von Energie- und Umweltexperten der Firma WertSicht aus Aachen schulen und durchleuchten ihre Unternehmensprozesse sowie Produkte. Dabei handelt es sich um zwölf Unternehmen ganz unterschiedlicher Größen und Branchen: aus Burbach die Firmen awiwa, OPS Ingersoll und Theodor Stefan KG dabei, aus Netphen die AWO Werkstätten und Büdenbender Hausbau zudem die Haupt- und Realschule Neunkirchen und aus Wilsndorf Eferest, Gayko, Stauf Klebstoffwerk, Robert Josef Wolf, Weisstalwerk Industriebau und Weisstalwerk Stahlhochbau.
Ins Leben gerufen wurde Ökoprofit Siegerland, ein Projekt aus dem interkommunalen Maßnahmenkatalog des Klimaschutzkonzeptes, durch den Kreis Siegen-Wittgenstein und vier der am integrierten Klimaschutzkonzept beteiligten Kommunen: die Gemeinden Burbach, Neunkirchen und Wilnsdorf sowie die Stadt Netphen. Entsprechend erfreut zeigten sich Landrat und Bürgermeister über die Beteiligung von unternehmerischer Seite: "Wir kennen es, dass Klimaschutzziele auf allen politischen Ebenen beschlossen werden, sei es global, national oder für NRW. Doch ohne örtliches Engagement können solche Ziele nicht erreicht werden", so Landrat Andreas Müller. Dem konnte Bürgermeister Bernhard Baumann aus Neunkirchen nur beipflichten: "Gerade darin besteht die Stärke unsere Region, dass man sich kennt und nicht erst in Frankreich oder Asien anrufen muss, um mit den Unternehmern ins Gespräch zu kommen." Hier schlossen sich Bürgermeisterin Christa Schuppler (Wilnsdorf) und Bürgermeister Paul Wagener (Netphen) an und nutzten die Gelegenheit, ihre bisherigen Klimaschutzaktivitäten vorzustellen. Der Ansatzpunkt im Bereich der Wirtschaft stellt dabei den größten Hebel da: Bei Energieverbrauch und CO2-Emissionen gehen im Kreisgebiet jeweils mehr als 50 Prozent auf das Konto der Wirtschaft, gefolgt vom Verkehrssektor mit etwa 25 Prozent der CO2-Emissionen.
Dass die Erfolge des Projektes in der Regel über den einjährigen Projektzeitraum hinausgehen, hob der Burbacher Bürgermeister Christoph Ewers hervor, der in seiner Gemeinde bereits auf eine erfolgreich abgeschlossene Ökoprofit-Runde zurückblicken kann: "Bei uns sprechen die Ökoprofit-Unternehmen bis heute miteinander, lernen von der Erfahrungen und Ideen der anderen und spornen sich gegenseitig an."
Bei der Projektsteuerung werden die Kommunen von starken Partnern begleitet. Im projektbegleitenden Arbeitskreis beteiligen sich die Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein, IHK Siegen, Universität Siegen, Handwerkskammer Südwestfalen, Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd, Energie-Agentur NRW und Effizienz-Agentur NRW.
Sylvia P. Heinz, Sachgebietsleiterin in der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung des Kreises, stellte in ihrem Beitrag die zwölf interkommunalen Maßnahmen vor, bei denen Kreis und Kommunen zusammenarbeiten. Neben der Wirtschaft stehen dort alternative Mobilitätskonzepte, Energieberatung und Öffentlichkeitsarbeit genauso im Fokus wie die Anpassung an ein sich bereits wandelndes Klima. Beim Kreis Siegen-Wittgenstein sind für die Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes bereits weitere Runden des Ökoprofit-Projektes in Planung. In diesen sollen Kommunen und Unternehmen aus dem nördlichen Siegerland und aus Wittgenstein angesprochen werden.
Quelle: Kreis Siegen-Wittgenstein