Energieeffiziente Abluftreinigung beim Fleischverarbeiter Hardy Remagen in Hürth


Frischer Wind in der Lebensmittelproduktion spart Energie, CO2 und Kosten

(Duisburg) Jeder, der schon mal Fleisch frittiert oder gebraten hat weiß, dass Öle, Fette und Gerüche ebenso unerwünschte wie unvermeidliche Begleiter des Verarbeitungsvorgangs sind. Das ist in der industriellen Fertigung nicht anders als in der heimischen Küche. Die Mengen der Fett- und Ölanteile in der Abluft aber machen in der Industrie den Einsatz von Abluftreinigungssystemen notwendig – so auch beim Fleischverarbeiter Hardy Remagen GmbH & Co. KG aus Hürth, der seinen Heizenergiebedarf fast auf null reduzieren konnte.

Für das Unternehmen lag es nahe, bei der ohnehin anstehenden Neuplanung der Produktionsanlagen nach innovativen Lösungen zur Behandlung der Friteusen- und Bratereiabluftströme zu suchen. Die bisher eingesetzte thermische Nachverbrennung verursachte sowohl einen hohen Energieverbrauch wie auch hohe CO2-und CO-Emissionen.

Die Lösung lag in einem Abluftfilterverfahren mit vielfältigen Vorteilen für Unternehmen und Umwelt. Zuerst werden Öle und Fette abgeschieden, anschließend wird die Wärme des vorgereinigten Abgases zur Aufheizung der Frischluft für die Betriebsräume genutzt. Sogar an kalten Wintertagen wird keine zusätzliche Heizung mehr benötigt. Schließlich wird die Abluft mit UV-Licht bestrahlt und durch die entstehende chemische Reaktion wird der Geruch neutralisiert.

Insgesamt wird durch die neue Abluftreinigung gegenüber dem bisherigen Verfahren der Energieverbrauch um mehr als 5 Mio. Kilowattstunden pro Jahr gesenkt, das entspricht einer Einsparung von ca. 97 Prozent. Mehr als 1.100 Vier-Personen-Haushalte könnten mit der eingesparten Energiemenge ein Jahr lang versorgt werden. Und auch das Klima profitiert: Die CO2-Emissionen sinken fast 960 Tonnen pro Jahr.

Statt energieaufwändiger thermischer Nachverbrennung kommt jetzt ein innovatives und mit vielen Vorteilen versehenes Verfahren zum Einsatz, was auch dem Bundesumweltministerium (BMU) nicht verborgen blieb. Der Einsatz des innovatioven Verfahrens ist die erste großtechnische Anwendung in der vorliegenden Form, und für solche erstmaligen Anwendungen gibt es das so genannte „BMU-Umweltinnovationsprogramm.“ Mit Unterstützung und Begleitung der im Auftrag des NRW-Umweltministeriums arbeitenden Effizienz-Agentur NRW wurde das Vorhaben mit einem Zuschuss in Höhe von 116.400 Euro aus dem BMU-Umweltinnovationsprogramm unterstützt.