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Deutschlands Spitzenreiter der Nachhaltigkeit ausgezeichnet


Miele, Rauch Möbelwerke und Pflanzenschutzmittelhersteller W. Neudorff sind als "Deutschlands nachhaltigste Unternehmen 2014" ausgezeichnet worden. Sieger des Sonderpreises "Ressourceneffizienz" wurde die Aquafil S.p.A. mit der innovativen Idee, Plastikmüll aus den Meeren zu fischen und das gewonnene Recycling-Material in den Prozess- und Produktzyklus einzubauen.

Preisträger des diesjährigen Deutschen Nachhaltigkeitspreises. Foto: Frank Fendler

Zu den Laudatoren des 7. Deutschen Nachhaltigkeitspreises, der am 28. November in Düsseldorf vor 1.200 geladenen Gästen vergeben wurde, gehörten Kanzleramtschef Peter Altmaier und Bundesforschungsministerin Johanna Wanka.

Die Effizienz-Agentur NRW war erstmals als institutioneller Partner am Wettbewerb beteiligt und präsentierte erfolgreiche ihre Arbeit und erfolgreiche Ressourceneffizienz-Beispiele aus Nordrhein-Westfalen in einer Ausstellung und einem Podiumsbeitrag am Nachhaltigkeitstag 2014, der im Vorfeld der Preisverleihung stattfand.

Plastik fischen und Fasern herstellen

Der Sonderpreis "Ressourceneffizienz" ging an Aquafil. Das Unternehmen stellt synthetische Polyamidfasern und -garne her, die u.a. in Textilien und Teppichen weltweit genutzt werden. Der Hauptsitz ist in Italien, internationale Standorte befinden sich auch in Deutschland, in Mönchengladbach und am Produktionsstandort Leuna.

Jährlich werden mehrere Millionen Tonnen synthetischer Fasern produziert, am Ende des Produktlebenszyklus landen Polyamidfasern als Teppich- oder Textilabfälle in der Regel ungenutzt im Müll. Ein besonderes Problem – v.a. in Schwellen- und Entwicklungsländern, in denen Menschen vom Fischfang leben – sind gebrauchte Fischernetze, die oft im Meer entsorgt werden und dort die Ökosysteme und Fischbestände gefährden. Aquafil hat mit dem ECONYL® Regenerations-System ein Programm geschaffen, um diese Nachhaltigkeitsprobleme zu lösen. Ziel ist es, die Stoffkreisläufe zu schließen, Faserabfälle zu sammeln, zu recyceln und wieder in neuen Produkten einzusetzen. Der Ansatz ist eingebettet in das Nachhaltigkeitsprogramm "People, Planer, Profit", in dem über alle Stufen der Wertschöpfung Ressourceneffizienz verbessert wird.

Auch im Kernbetrieb achtet Aquafil insgesamt auf Ressourceneffizienz: seit 2007 wurden Treibhausgase um bis zu 25% reduziert, 36% des Stroms stammen aus Erneuerbaren Energien. 2014 werden 50% des recycelten Polyamids in Econylfasern eingesetzt, der Anteil soll auf 100% erhöht werden.

Von Siegern siegen lernen - Spitzenreiter auszeichnen und Expertenwissen austauschen

Im Vorfeld der Preisverleihung fand am 27. und 28. November der 7. Deutsche Nachhaltigkeitstag in Düsseldorf statt. 60 Referentinnen und Referenten bezogen Position in Plenumsrunden und dezentralen Themenforen. Höhepunkte bildeten die Auftritte der Ehrenpreisträger.

Unternehmen, die sich erfolgreich auf den Weg in die grüne Wirtschaft gemacht haben, berichteten über innovative Produkte und Prozesse. Forschungsteams präsentierten ihre Beiträge, um die Green Economy voran zu bringen. Im Austausch mit den Podiumsteilnehmern aus Plenum und Themenforen und im Zusammentreffen der verschiedensten Akteure aus Industrie und Wirtschaft, Städten und Kommunen, Forschung, Zivilgesellschaft und Politik entstanden neue Ideen, um Nachhaltigkeitsherausforderungen von heute und morgen zu meistern und damit wirtschaftlich erfolgreich sein. Im Mittelpunkt standen u.a. diese Themen: Nachhaltigkeit im Sport, Wandel zur Green Economy sowie Energie- und Ressourceneffizienz.

Die Effizienz-Agentur NRW war erstmals als institutioneller Partner am Wettbewerb beteiligt und präsentierte sich mit einer Ausstellung und einem Podiumsbeitrag am Nachhaltigkeitstag 2014. Dr. Peter Jahns, Leiter der Effizienz-Agentur NRW, nahm am Podium "Material- und Energieeffizienz" teil und stellte erfolgreiche Ansätze zur Verbesserung der Effizienz in produzierenden Unternehmen vor.

Spitzenreiter der Nachhaltigkeit

"Deutschlands nachhaltigstes Großunternehmen 2014" ist Miele. Der Gütersloher Elektrogerätehersteller kann mit einem nachhaltigen Produktportfolio aufgrund jahrzehntelanger kontinuierlicher Forschungs- und Entwicklungsarbeit aufwarten. Die Rauch Möbelwerke – nachhaltigstes Unternehmen mittlerer Größe – bezieht seine Rohstoffe aus Deutschland und setzt auch bei der Zertifizierung seiner Produkte ein Zeichen über die Grenze der Branche hinaus.

Unter den kleinen Bewerbern überzeugte der Pflanzenschutzmittelhersteller W. Neudorff; das Unternehmen setzt als Pionier der Nachhaltigkeit in der Agrochemie-Branche vorwiegend auf natürliche Wirk- und nachwachsende Rohstoffe.

Unter den nominierten Großstädten setzte sich die Ruhrmetropole Dortmund dank eines beispielhaften Strukturwandels und vorbildlicher Maßnahmen im Bereich der Integration durch. Bei den Städten mittlerer Größe punktete die baden-württembergische Barockstadt Ludwigsburg mit dem nachhaltigkeitsorientierten Umbau ihrer Verwaltungsstruktur und beim Thema Bürgerbeteiligung. Als "Deutschlands nachhaltigste Gemeinde" wurde Furth bei Landshut für eine Entwicklungsstrategie ausgezeichnet, die sich konsequent am Nachhaltigkeitsgedanken ausrichtet.

Die drei Sieger unter den Kommunen erhalten von der Allianz Umweltstiftung zudem eine Fördersumme von jeweils 35.000 Euro zur Umsetzung von Nachhaltigkeitsprojekten.

Informationen über weitere Preisträger des Deutschen Nachhaltigkeitspreises finde Sie unter www.nachhaltigkeitspreis.de