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BMUB fördert innovatives Verfahren zur Gummibeschichtung von Metall mit 2 Mio. Euro


 

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks überreichte am 10. Februar im Rahmen eines Unternehmensbesuchs einen Zuwendungsbescheid aus dem Umweltinnovationsprogramm an die Wuppertaler Firma HÜHOCO. Mit den Fördergeldern wird der Beschichtungsspezialist ein selbst entwickeltes Verfahren zum Auftragen von Gummi auf Metallbänder großtechnisch einführen, mit dem erhebliche Mengen an Lösemittel, Kunststofffolien, Strom und Gas eingespart werden können. Die Effizienz-Agentur NRW hatte das Unternehmen bei der Antragsstellung im Förderprogramm unterstützt.

BU: Ministerin Barbara Hendricks (5.v.l.) überreichte den Zuwendungsbescheid an die Firma HÜHOCO in Wuppertal. Foto: Anna Schwartz Fotografie

Die HÜHOCO GmbH beschichtet unterschiedliche Metallbänder mit Gummi. Die vibrations- und geräuschdämpfenden Metallteile werden unter anderem für Motor- und Getriebedichtungen sowie Dämpfungsbleche benötigt. Nach dem Stand der Technik (Walzenauftragsverfahren) wird Gummi in Lösemitteln gelöst, bevor es in mehreren Beschichtungsvorgängen auf die Metallbänder aufgebracht wird. Ziel des innovativen Vorhabens der HÜHOCO ist es, in der Herstellung dieser Metallbänder erstmals vollständig auf Lösemittel zu verzichten.

Mit dem neuen Beschichtungsverfahren können im Vergleich zum aktuellen Stand der Technik jährlich bis zu 98 Prozent an Lösemitteln und Folie eingespart werden. Außerdem verringern sich der Stromverbrauch um bis zu 67 Prozent und der Gasverbrauch um bis zu 85 Prozent. Daraus ergibt sich eine CO2-Minderung von bis zu 86 Prozent. Für die Umsetzung dieses umfassenden Pilotprojekts stellt das Bundesumweltministerium mehr als 2 Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm bereit.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks gratulierte persönlich und würdigte die Innovationsfähigkeit des Unternehmens: "In Wuppertal gibt es viele innovative Ideen für den Klimaschutz in der Industrie. Die Firma HÜHOCO zeigt, wie industrielle Produktionsprozesse ökologischer gestaltet werden können. Damit spart sie auch Ressourcen und Energie."

Bei der geplanten Anlage handelt es sich um die größte Einzelinvestition in der Firmengeschichte an dem Wuppertaler Standort. „Wir investieren zehn Millionen Euro in die innovative Anlage, davon sind sechs Millionen förderungswürdig. Mit mehr als zwei Millionen Euro haben wir die Maximalförderung von 30 Prozent erhalten“, sagte Geschäftsführer André Bovenkamp.

Unterstützung bei der Antragsstellung im Umweltinnovationsprogramm erhielt HÜHOCO von der Finanzierungsberatung der Effizienz-Agentur NRW. Die im Auftrag des NRW-Umweltministeriums tätige Agentur wird die Umsetzung des Projekts auch mit einem Messprogramm begleiten.

Dr. Peter Jahns, Leiter der Agentur, gratulierte dem Unternehmen im Rahmen des Besuchs der Ministerin: "Es freut uns, eine Brücke nach Berlin geschlagen zu haben. Die ausgesprochene Förderung der klima- und umweltschonenden Innovation von HÜHOCO ist nicht nur ein Erfolg für das Unternehmen, sondern auch ein Gewinn für den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen."

Der Holding Geschäftsführer und Verantwortliche für technische Entwicklungen in der Gruppe, Dr. Ulrich Irle, führte die Ministerin anschließend gemeinsam mit André Bovenkamp durch die Fertigung und stellte ihr den Prototyp der geplanten Anlage vor.

Ebenfalls am 10. Februar überbrachte die Ministerin der Wuppertaler Tigges GmbH & Co. KG einen Zuwendungsbescheid. Die Firma will die Produktion hochbeanspruchter Bauteile von Diesel- und Ottomotoren nachhaltiger gestalten. Für die Umsetzung eines Pilotprojektes erhält das Unternehmen 120.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm.