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7. NRW-Klimabäckereitreffen – den Klimaschutz gebacken bekommen


Am 24. Mai trafen sich in Münster rund 40 Vertreter*innen aus Bäckereien, Beratungsunternehmen und Institutionen, um beim 7. NRW-Klimabäckereitreffen der Effizienz-Agentur NRW über die Steigerung der Ressourceneffizienz in Bäckereien zu sprechen.

Foto: EFA

Der Wettbewerbsdruck in der Backbranche ist unverändert hoch, die Corona-Pandemie ist nicht vorbei, und der Krieg in der Ukraine ist eine zusätzliche Herausforderung gerade im Hinblick auf Rohstoffverfügbarkeit und -preise. Da lohnt es sich mehr denn je der regelmäßige Blick auf Themen, die dabei helfen können, Rohstoffe und Energie zu sparen, Kosten zu reduzieren und Bäckereibetriebe zukunftssicher aufzustellen.

Anhand von Praxisbeispielen und in Vorträgen wurde gezeigt, wie die Ressourceneffizienz in Bäckereien gesteigert werden kann und wie vor allem die Digitalisierung dabei helfen kann, den Rohstoff- und Energieeinsatz zu senken. Der Einsatz von Solarenergie in der Backstube war dabei ebenso Thema wie die Entwicklung neuer Produkte.

Den Anfang machten EFA-Mitarbeiter Eckart Grundmann und Andreas Deppe vom Münsteraner Planungsbüro ENTECH mit der gemeinsamen Vorstellung des Best-Practice-Beispiels der Bäckerei Cibaria aus Münster. Da der von Verkehrsflächen eingekesselte Innenstadtstandort eine weitere Produktionssteigerung verhinderte, entschloss sich die Bäckerei zu einer Verlagerung der Produktion in den Innenhafen und nutzte gleichzeitig eine Beratung, um mithilfe einer detaillierten Prozessenergieanalyse wirtschaftliche Energiesparpotenziale zu identifizieren.

Die Ergebnisse sind neue, effizientere Backöfen, die sich gegenüber den alten Öfen durch eine bessere Dämmung, dichtere Türen, eine bessere Steuerung sowie eine bessere Luftführung (Umluft) auszeichnen. Die Bäckerei nutzt auch die Abwärme der Kälteanlage, die zudem mit dem natürlichen Kältemittel CO2 betrieben wird.

Die Maßnahmen konnten im KfW-Förderprogramm „Abwärme“ mit einen Tilgungszuschuss in Höhe von 196.000 Euro unterstützt werden

Jonathan Fahlbusch von „backdigital“ aus Berlin zeigte anschließend, welche Potenziale in einer sinnvollen Digitalisierungsstrategie stecken, sowohl auf der Rohstoffseite, aber auch beispielsweise bei der Fachkräftesuche.

Digitalisierung spielt ebenfalls eine zentrale Rolle beim „Dauerbrenner-Thema“ Retouren – Dr. Tobias Pfaff und Michael Prinzhorn vom Software-Lösungsanbieter Foodtracks stellten vor, wie mit einer modernen Softwarelösung die vorhandenen Daten zur besseren Entscheidungsfindung und optimierten Bestellprozessen beitragen können.

Der Einsatz von Photovoltaik sowohl in technischer wie auch fördertechnischer Hinsicht war Thema von Rüdiger Brechler von der EANRW GmbH aus Gevelsberg, bevor zum Abschluss Josef Robert vom Fraunhofer UMSICHT die „Generation Greta“ in den Mittelpunkt stellte: Mit welchen neuen Produkten können junge, umwelt- und klimabewusste Konsumenten erreicht werden und welche alternativen Rohstoffe auf Pflanzenbasis stehen schon heute oder vielleicht auch morgen zur Verfügung?

„Nach zwei Jahren coronabedingter Pause war es schön, endlich wieder persönlich zusammenzukommen“, so Eckart Grundmann von der EFA. „Die hohe Teilnehmerzahl und die interessanten Vorträge und Diskussionen zeigen ganz klar, dass das Thema Klima- und Umweltschutz nichts von seiner Aktualität verloren hat, ganz im Gegenteil, die ohnehin große Relevanz gerade auch im Lebensmittelbereich nimmt weiter zu.“ Grundmann freut sich schon jetzt auf das nächste Klimabäckerei-Treffen im kommenden Jahr.

Zur Klimabäckerei

Mit dem Projekt "Klimabäckerei" werden Unternehmen durch gezielte Beratung vor Ort und überbetrieblichen Austausch dabei unterstützt, ihre Prozesse effizienter und damit ressourcen- und energiesparender zu gestalten.

Ansprechpartner:

Effizienz-Agentur NRW
Eckart Grundmann
Tel. 0251/ 48449643
egr@remove-this.efanrw.de