Kern des diesjährigen Forums war die Keynote von Dr. Alexander Fink von der ScMI Scenario Management International AG aus Paderborn, die sich mit Zukunftsgestaltung, oder – wie er sagt – „mit Zukünften“ beschäftigt. Fink ging auf die Megatrends wie Digitalisierung und damit zusammenhängende auch gesellschaftliche Herausforderungen ein. Wie entwickeln sich Gesellschaft und Märkte? Unter welchen Rahmenbedingungen wirtschaften produzierende Unternehmen in Zukunft? Wie kann Ressourceneffizienz mit Unterstützung von Digitalisierung, moderner Unternehmensführung und neuen Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen umgesetzt werden?
Die rasante Entwicklung und auch den Wechsel verdeutlichte er an dem Unternehmenswert: Waren 1990 die erfolgreichsten börsennotierten Unternehmen fast ausschließlich in der Öl-und Gasindustrie anzusiedeln, so sind es heute die Tech-Konzerne wie Alphabet, Apple oder Amazon, die ganz oben stehen und im Markt den Takt vorgeben.
„Zukunft ist nicht vorhersehbar, es geht darum Trends zu erkennen und dann eine Art Trichter zu bilden und die Essenz herauszufiltern, um für mögliche Szenarien gerüstet zu sein“, so Fink. Klassische Denkpfade sollten dabei verlassen werden
„Was leistet Politik“, so war der anschließende Vortrag von Michael Hermannns, Abteilungsleiter im NRW-Umweltministerium, betitelt. „Es zeigt sich ein klarer und ungebrochener Trend: Natürliche Ressourcen werden knapper und teurer, denn die Abnehmermärkte wachsen kontinuierlich. Selbst wenn noch ausreichend Rohstoffe zur Verfügung stehen müssen wir sehen, dass mit dem forcierten Abbau Umweltschäden und negative sozialen Folgen verbunden sind, die letztlich auch zum Klimawandel beitragen“, verdeutlichte er die Herausforderungen. „Ziel unserer verantwortungsvollen Politik ist es, wichtige und zukunftsweisende Entscheidungen gemeinsam mit den verschiedenen Interessengruppen in unserem Land zu treffen und in Kooperation voran zu kommen.
Wir unterstützen deshalb unsere Wirtschaft, vor allem die mittelständischen Unternehmen, beim Umstieg auf ressourceneffiziente Produktion und bei der Entwicklung ressourceneffizienter Produkte.“ Die auf Initiative des NRW-Umweltministeriums gegründete Effizienz-Agentur NRW mit ihrem Beratungs- und Schulungsangebot sei dabei ein zentraler Baustein in NRW, so Hermanns weiter.
In der folgenden Diskussion stießen mit Dr. Anne Struthoff vom Bielefelder Kunststoffverarbeiter westphal GmbH und Elisabeth Hermeier vom Landmaschinenproduzenten Jenz GmbH aus Petershagen zwei Unternehmerinnen dazu, EFA-Chef Dr. Peter Jahns komplettierte die Runde. Wie schwierig die Beschäftigung mit Zukunftsthemen im alles überlagernden Tagesgeschäft gerade bei kleineren Unternehmen ist – Westphal hat 14 Mitarbeiter/ -innen - ist, verdeutlichte Dr. Struthoff. Gerade hier könne externe Unterstützung wie die der EFA helfen, so Dr. Jahns. Hermeier steckt gerade mitten im Unternehmensnachfolge-Prozess und damit in einem für Unternehmenszukunft eminent wichtigen Thema. „Wir jüngeren kommen mit neuen Ideen, das lässt sich nicht immer durchsetzen“, sagte sie. Auch Ressourceneffizienz sei ein Kriterium, auf das mehr geachtet werden müsse.
Bei einem Imbiss und mit vielen intensiven Gesprächen endete die Veranstaltung.