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5. NRW-Klimabäckerei-Treffen in Olpe – Effizienz für Klima und Konto


Sowohl in Backstube und Laden als auch auf der Straße liegen noch zahlreiche Einsparpotenziale, die es zu aktivieren gilt. Das Bäckerhandwerk scheint geradezu prädestiniert zu sein, diese auch kurzfristig und effektiv umzusetzen. Mit der Bäckerschule in Olpe hatte die Effizienz Agentur NRW den idealen und praxisnahen Tagungsort für das 5. NRW-Klimabäckerei-Treffen gefunden, um aktuelle Entwicklungen zu diskutieren.

U. a. das Thema Elektro-Mobilität stand auf der Tagesordnung des 5. NRW-Klimabäckerei-Treffens in Olpe. Foto: Heck/ EFA

Die Schule erfüllt nach den Worten von Daniel Hartmann, Referatsleiter im NRW-Umweltministerium, mit einem Ausbildungsvolumen von 1.500 bis 2.000 Auszubildenden nicht nur eine Qualifikations-Funktion, sondern trägt auch erheblich zur Gewinnung von Fachkräften für die Branche bei. Angesichts der aktuellen Entwicklungen, die von sinkenden Betriebszahlen und wachsender Filialisierung geprägt sind, gelte es für die Betriebsinhaber mehr denn je, die Kennziffern ihrer Bäckereien im Blick zu behalten. So sei es besonders wichtig, den Klima- und Umweltschutz in den Alltag einzubeziehen und durch einen effizienten Umgang mit Ressourcen und Energie nicht nur im Sinne des Klimaschutzes, sondern auch der Kostensenkung zu agieren. „Wir tragen gemeinsam Verantwortung“, lautete das Fazit.

Ansätze zu finden, um Verschendung zu vermeiden, ist auch ein Ziel der Handwerkskammer Münster. Wie die Beratungsangebote aussehen und wie sie im Zuge des „Lean and Green Checks“ konkret umgesetzt werden können, erläuterte Annette Averesch. Der Schlüssel zum Erfolg liegt demnach in der Vereinfachung der innerbetrieblichen Prozesse und der Verbesserung der Transparenz. Stellschrauben hierfür gebe es oft, es sei daher wichtig, diese auch zu nutzen. So könne im Zuge einer Qualitätsverbesserung auch eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit erzielt werden. Um die Frage zu beantworten, was konkret verbessert werden könne, gelte es, auch die Mitarbeiter mit ins Boot zu nehmen, betonte sie. Das Potenzial zur Verbesserung liege je nach Betrieb zwischen 10 und 20 Prozent.

Als zentrales Thema stellte sich auch die Vermeidung von Verschwendung heraus. Gerade in diesem Punkt werden nach Ansicht der Experten noch viele Chancen nicht erkannt, geschweige denn umgesetzt. Die Empfehlung lautet hier, zunächst einmal die Arbeitsgeräte auf ihr Optimierungspotenzial zu checken. Nicht zuletzt sollte auch ein „Restmengen-Management“ zum betrieblichen Alltag gehören.

Wie dies in der Praxis aussehen kann, erläuterte Jörg Liese. Der Meister aus Bestwig gewinnt aus Restbrot ein Destillat, das in Qualität und Geschmack einem Whisky sehr nahe kommt.

Einen Blick in die nahe Zukunft warf Dr. Tobias Pfaff (FoodTracks, Münster). Er stellte fünf Visionen für das intelligente Controlling vor: „Daten sind der neue Rohstoff für den Bäcker des 21. Jahrhunderts“. Dabei spielen die Analyse und Steuerung des Kaufverhaltens der Kunden eine wesentliche Rolle. Generell, so der Berater, komme eine weitere Flut von Entscheidungen auf die Firmeninhaber zu.

Der Wandel sei schon heute mit Blick auf den optimalen Antrieb für die Lieferfahrzeuge im vollen Gange, betonte Stefanie Balzarek (Archimedes Technik GmbH, Herford). An einigen Beispielen für die Umstellung des Fuhrparks zeigte sie auf, an was der Unternehmer bei der Umstellung auf ein anderes Antriebskonzept achten muss. Auch hier sind Fördermittel für die Fuhrpark-Umstellung in Sicht. Die Umsetzung in die Praxis stand buchstäblich vor der Tür. Elektro-Pionier Schüren aus Hilden berichtete nicht nur von den Erfahrungen, sondern hatte zur Anschauung gleich eines seiner Lieferfahrzeuge mit ins Sauerland gebracht.

Patentrezepte, so Eckart Grundmann von der Effizienz-Agentur NRW, gebe vorerst noch nicht. Das Spektrum der Unterstützungsmöglichkeiten ist so vielfältig, dass es sich empfehle, vertiefende Informationen einzuholen.

Die Effizienz-Agentur NRW steht für ein kostenfreies Beratungsgespräch zur Einschätzung der Sparpotenziale gern zur Verfügung.

Kontakt

Effizienz-Agentur NRW
Eckart Grundmann
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