Björn Rosenberg, technischer Leiter der Gastgeberfirma, stellte die Instandhaltungsstrategie des Chemieunternehmens vor. Ziel sei es sogenanntes "Firefighting" – hinter diesem Begriff verbergen sich dringende, eilige Reparaturarbeiten – zugunsten vorbeugender Instandhaltung abzubauen. Dabei komme es darauf an, unter dem Aspekt der Kostenminimierung den besten Mix zwischen korrigierender, vorbeugender und zustandsorientierter Instandhaltung zu finden.
Dank eines ausgereiften Lean-Management-Systems gelingt Perstorp die Entwicklung in diese Richtung. Davon überzeugten sich die Instandhalter vor Ort bei der von Björn Rosenberg und dem Leiter der Mechanischen Werkstatt Lutz Hecking durchgeführten Betriebsbesichtigung.
Ilona Dierschke, Projektleiterin der Effizienz-Agentur NRW, lobte das Engagement des Unternehmens: "Perstorp hat kontinuierlich sein Instandhaltungsmanagement weiterentwickelt und ist Vorbild für andere Unternehmen, die ein effektives Instandhaltungsmanagement anstreben."
Markus Schroll von der Firma Innowise, dem Kooperationspartner der EFA, fasste zusammen: "Perstorp setzt nicht nur ein gutes Verfahren um, sondern ist 'best practice'." Perstorp-Geschäftsführer Peter Hartmann: "Diese Aussage sehe ich als die Bestätigung, dass wir mit unserem Lean-Mangement-System den richtigen Weg eingeschlagen haben."
Den Fachvortrag hielt Wolfgang Muth von der IG Triboconsulting aus Heinsberg. Er brachte den Teilnehmern die effiziente Schmierung von Wälzlagern und Verhinderung von Schäden an einem praktischen Beispiel nahe.
Als "Turbo für die Instandhaltung" bezeichnet die Effizienz Agentur (EFA) die Netzwerke zur Instandhaltung. Sie sind seit 2002 u. a. in Südwestfalen etabliert. Der Nutzen für die Mitglieder liegt darin, sich über neueste Entwicklungen im Themenfeld zu informieren und durch das Erlernte die eigene Instandhaltung zu optimieren. Je nach Branche sind bis zu 40 Prozent der Kosten im Unternehmen direkt von der Instandhaltung beeinflusst.
Die Netzwerke treffen sich zweimal im Jahr und sind für weitere interessierte produzierende Unternehmen offen. Die Sitzungen finden in Unternehmen statt, die sich am Netzwerk beteiligen.
Die Treffen haben jeweils Themenschwerpunkte wie Optimierung der Drucklufterzeugung, Condition Monitoring, Energiesparen im Prozess oder die Toolbox Instandhaltung – Arbeitsblätter zur Organisation der Instandhaltung. Zudem werden Schulungen zu den Themen Technische Risikoanalyse Analyse und Kennzahlen in der Instandhaltung angeboten.
Die Perstorp Chemicals GmbH gehört seit dem Jahr 2000 zum schwedischen Perstorp Konzern. Zuvor war das Unternehmen ein Degussa-Standort. Sie produziert in Bruchhausen mit 130 Beschäftigten die chemischen Grundstoffe Pentaerythrit (45.000 Tonnen/Jahr) und Calciumformiat (38.000 Tonnen/Jahr). Zu den Kunden zählen weltweit Firmen der Lack- und Harzindustrie, Baustoff- und Futtermittelhersteller.