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25 Jahre Wuppertal Institut - Keine Angst vor der Transformation


(08.09.2016) Spannende Keynotes und lebhafte Podiumsdiskussionen: Der Festakt zum 25-jährigen Jubiläum des Wuppertal Instituts in der Wuppertaler Historischen Stadthalle stand ganz im Zeichen des Mottos "Making Utopia possible". Über 500 Gäste, darunter zahlreiche namhafte internationale Nachhaltigkeits-Expert(inn)en, tauschten sich über globale Herausforderungen, nationale Fortschritte und die Bedeutung lokaler Orte des Wandels aus.

Johannes Remmel (NRW-Umweltminister), Prof. Dr. Christa Liedtke (Wuppertal Institut), Svenja Schulze (NRW-Wissenschaftsministerin), Prof. Dr. Manfred Fischedick (Wuppertal Institut). (c) Wuppertal Institut. Foto: Andreas Fischer

"Moderne Nachhaltigkeitspolitik muss das Thema Gerechtigkeit mitdenken", forderte Prof. Dr. Dirk Messner, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) und Direktor des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE), in seiner Eröffnungsrede. "Transformation ist nicht automatisch fair. Deshalb müssen wir Ängste ernstnehmen, damit aus Unsicherheit Hoffnung und Zuversicht erwächst." Welchen Beitrag die Politik und die Wissenschaft Nordrhein-Westfalens dazu leisten können, diskutierten im Anschluss NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze, NRW-Umweltminister Johannes Remmel sowie Prof. Dr. Christa Liedtke, Forschungsgruppenleiterin "Produzieren und Konsumieren" und Vize-Präsident Prof. Dr. Manfred Schneidewind vom Wuppertal Institut.

Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, betonte die Bedeutung starker staatlicher Strukturen für mehr Nachhaltigkeit. "Wir brauchen noch stärker eine transformative Politik. Transformation heißt Veränderung. Politik, die davor Angst hat, wird die Herausforderung dieses Jahrhunderts nicht bewältigen können." Vor diesem Hintergrund sei das Wuppertal Institut als "einzigartige Denkfabrik für die Entwicklung von Transformationsstrategien" unverzichtbar. Flasbarth, Prof. Dr. Dirk Messner, Dr. Heinrich Bottermann, Generalsekretär Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Ko-Vorsitzender Club of Rome und Gründungspräsident des Wuppertal Instituts, verwiesen in ihrer Diskussion auf den umfassenden Kulturwandel, ohne den eine erfolgreiche Transformation nicht gelingen könne.

Neue Impulse in der nachhaltigkeitspolitischen Debatte soll künftig auch der Forschungspreis "Transformative Wissenschaft" setzen, den das Wuppertal Institut ausschreiben wird. 250.000 Euro stellt der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft dem Institut dafür in den nächsten Jahren zur Verfügung. Prof. Dr. Dr. Andreas Barner, Präsident des Verbands, überreichte Prof. Dr. Uwe Schneidewind, dem Präsidenten des Wuppertal Instituts, im Rahmen des Festakts die Stiftungsurkunde.

"Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir diesen Preis künftig ausschreiben können", so Schneidewind. "Er soll junge Wissenschaftler dazu ermuntern, das Abenteuer Transformationsforschung in Angriff zu nehmen."

Wie viel utopischer Geist und Aufbruchstimmung heute in Wuppertal herrscht, machten insbesondere Andreas Mucke, der Oberbürgermeister der Stadt, und Prof. Dr. Lambert Koch, dem Rektor der Bergischen Universität Wuppertal noch einmal deutlich. "Wuppertal war schon immer ein Ort der Utopien und des Wandels - und damit ein idealer Standort für einen Thinktank zur Transformationsforschung", erklärte Uwe Schneidewind im Gespräch mit beiden. Deshalb habe die Institutsleitung bei den Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum auch besonderen Wert darauf gelegt, engagierte Bürger(innen) aus den Quartieren mit einzubinden. In dem Film "Mensch:Utopia", der im Rahmen des Festakts erstmals zu sehen war, schilderten viele von ihnen etwa ihre persönlichen Utopien. Zudem hatten die Gäst des Festakts am Nachmittag die Gelegenheit, das Klimaquartier Arrenberg und zu andere Vorzeigeprojekte der Transformation in Wuppertal kennenzulernen.

Dank der Unterstützung zahlreicher Wuppertaler Sponsoren zum Jubiläum kann das Institut der Stadtgesellschaft außerdem ein besonders Geschenk machen: Vom 8. September an wird am Turm des Heizkraftwerks der Wuppertaler Stadtwerke über mehrere Monate hinweg abends eine Video-Installation des Künstlers Kai Fobbe leuchten.

Quelle: Wuppertal Institut