Landrat Andreas Müller hob in seiner Rede hervor, dass Ökoprofit den Unternehmen hilft, Kosten zu sparen und die Maßnahmen zugleich dem Klimaschutz zu Gute kommen. „Genau diese kluge Kombination erleichtert es den Unternehmen, sich an Ökoprofit zu beteiligen“, so der Landrat. Dass mehr Klimaschutz nötig sei, hätten nicht zuletzt der Dürresommer 2018 und die inzwischen 12 Wärmerekord-Monate in Folge deutlich gemacht, betonte Müller.
Bürgermeisterin Christa Schuppler hatte bei den Wilnsdorfer Firmen für die Teilnahme am Ökoprofit-Programm geworben, berichtete sie in ihrer Begrüßung: „Die sinnvolle Kombination von ökonomischen und ökologischen Vorteilen kann unseren Unternehmen schlagkräftige Antworten auf viele aktuelle Herausforderungen liefern. Das verstehe ich unter nachhaltiger und pragmatischer Wirtschaftsförderung. Da spreche ich sicherlich auch für meine Bürgermeisterkollegen“, so Schuppler.
Als Gastgeber betonte Klaus Gayko, geschäftsführender Gesellschafter Gayko Fenster-Türenwerk GmbH, dass Klimaschutz und Nachhaltigkeit für ihn zum Kern verantwortlicher Unternehmensführung gehören – was sich auch in den Produkten des Unternehmens zeige: Fenster und Türen mit hervorragenden Dämmwerten.
Von Umweltteams bis Vor-Ort-Besuchen
Vor rund einem Jahr war „Ökoprofit Siegerland“ an den Start gegangen, initiiert und koordiniert vom Klimaschutzmanager des Kreises, Dr. Dominik Düber. In den vergangenen zwölf Monaten haben die Unternehmen engagierte Umweltteams gebildet, an acht fachlichen Workshops zum Thema Klima- und Ressourcenschutz – von Energie über Waser und Mitarbeitermotivation bis hin zu Recht – teilgenommen, fünf Vor-Ort-Besuche durch Energieberater genutzt, auf einer breiten Datenbasis ein eigenes Umweltprogramm erarbeitet und mit dessen Umsetzung begonnen. Das alles zusätzlich zum normalen Alltagsgeschäft.
Messbare Erfolge durch „Ökoprofit Siegerland“
Insgesamt wurden rund 70 Einzelmaßnahmen insbesondere in den Bereichen Strom und Wärme, aber auch bei Abfall, Wasser, Papier und in weiteren Bereichen umgesetzt. Die Erfolge der Projekte können sich sowohl ökologisch als auch finanziell sehen lassen. Mit einmaligen Investitionen von knapp 860.000 Euro sparen die Unternehmen künftig jährlich knapp 300.000 Euro ein, so dass sich das ökologische Engagement bereits nach kurzer Zeit auch ökonomisch rechnet.
Etwa die Hälfte der Maßnahmen hat einen Amortisationszeitraum von ein bis drei Jahren. Bereits mit einigen kostenfreien Sofortmaßnahmen konnten knapp 20.000 Euro jährlich eingespart werden.
Der ökologische Nutzen von Ökoprofit Siegerland lässt sich ebenfalls berechnen: So werden 1,96 Millionen kWh Energie eingespart, von denen 1,2 Millionen kWh auf Wärme und 0,76 Millionen kWh auf Strom entfallen. „Mit diesen Einsparungen können 190 Vier-Personen-Haushalte ein Jahr lang mit Strom und 80 Haushalte mit Wärme versorgt werden“, erläutert Hans Schmiemann von der projektbegleitenden Firma WertSicht.
Die eingesparten CO2-Emissionen von 654 Tonnen jährlich entsprechenden derzeit dem Pro-Kopf-Verbrauch von 60 Menschen in Deutschland, während die 481 m3 Trinkwasser ausreichen um den Tagesbedarf an Wasser für 4.810 Menschen zu decken oder 2,7 Millionen Tassen Kaffee zu kochen.
Diese Leistung wurde auch von Daniel Hartmann, dem zuständigen Referatsleiter aus dem NRW-Umweltministerium gewürdigt: „Ökoprofit zeigt im Kleinen, dass Betriebe und Einrichtungen, die vor Ort Verantwortung übernehmen, in denen Unternehmensführung und Beschäftigte für ein gemeinsames Ziel arbeiten und die bereit sind, die Zukunftsfragen von Ökologie und Ökonomie zusammenzudenken, unser Land voran bringen können.“
Landrat Andreas Müller und die Bürgermeister bedankten sich auch bei den engagierten Partnern von „Ökoprofit Siegerland“: den Umweltteams in den Unternehmen, der IHK Siegen, der Effizienz-Agentur NRW, der EnergieAgentur.NRW, der Handwerkskammer Südwestfalen, den Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein und der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd.
Ökoprofit geht in nächste Runde
Der Klimaschutzmanager des Kreises, Dr. Dominik Düber, kündigte am Ende des Abends an, dass Ökoprofit in eine nächste Runde gehen wird: Die Fördermittel habe er bereits beantragt. Diesmal werden dann die Städte Freudenberg, Hilchenbach, Kreuztal und Siegen mit dabei sein.
Folgende Betriebe dürfen von nun an das Siegel „Ökoprofit Siegerland“ führen:
Burbach:
- awiwa
- OPS-INGERSOLL Funkenerosion GmbH
- Theodor Stephan KG GmbH & Co. KG
Netphen:
- AWO Siegener Werkstätten, Betrieb Deuz
- Büdenbender Hausbau GmbH
Neunkirchen:
- Kopernikusschule & Realschule Neunkirchen
Wilnsdorf:
- Brücken Apotheke
- Eferest GmbH
- GAYKO Fenster-Türenwerk GmbH
- Stauf Klebstoffwerk GmbH
- Weisstalwerk
- Wolf GmbH & Co. KG
Rezertifizierung:
- Treude & Metz GmbH & Co. KG (Bad Laasphe)
Quelle: www.siegen-wittgenstein.de