Das Unternehmen Kleeschulte Erden entwickelt und produziert ökologisch wertvolle, in erster Linie torffreie und torfreduzierte Erden und Substrate. Dem Betrieb war es wichtig, den Aspekt der Nachhaltigkeit zu konkretisieren und im Hinblick auf seine Produkte eine transparente und nachvollziehbare Entscheidungshilfe für die Kunden zu entwickeln. Der Ansatz der CO2-Einsparung zeigt sich hier als deutliche Argumentationslinie. Auf Vermittlung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kreis Soest holte sich das Erdenwerk Unterstützung bei der Effizienz-Agentur NRW. 2014 nutzte Kleeschulte Erden das JUMP-Tool der EFA, um die eigene Produktentwicklung zu analysieren und neu aufzustellen.
Bereits 2012 hatte das Unternehmen mit dem PIUS-Check der EFA seine Produktionsprozesse ressourceneffizienter gestaltet. Durch zahlreiche Maßnahmen wie eine moderne Abwärmenutzung konnten so die Treibhausgas-Emissionen um 104 t CO2eq pro Jahr verringert werden.
Ein wesentlicher Bestandteil konventioneller Erden und Pflanzsubstrate ist Torf, dessen Abbau einen Eingriff in wertvolle Ökosysteme darstellt. Da Moore nicht regenerieren, setzt die Verarbeitung von Torf CO2 frei, das zur Klimaerwärmung beiträgt.
Kleeschulte Erden hatte 2007 mit topora® eine neue Substratfaser entwickelt, die aus nachwachsenden Rohstoffen besteht und als qualitativ gleichwertiger und klimaschonender Torfersatz verwendet werden kann.
Ziel des JUMP-Tool-Projekts war es, das neue Produkt in maßgeschneiderten Rezepturen für Pflanzensubstrate einzusetzen und so den Torfverbrauch zu reduzieren.
Im ersten Schritt ermittelte der westfälische Erdenproduzent gemeinsam mit der Effizienz-Agentur NRW und mithilfe des CO2-Bilanzierungstools Eco-Cockpit die Klimagas-Emissionen der bisher eingesetzten Rezepturkomponenten wie Mulche und Erden.
Auf dieser Datenbasis konnte mit dem JUMP-Tool ein auf die Anforderungen des Unternehmens zugeschnittener modularer CO2-Kalkulator für Erdenprodukte entwickelt werden. Dieser ermöglicht die Simulation der zu erwartenden Klimagas-Emissionen von nahezu jeder Rezepturvariante auf Basis der eingesetzten Rohstoffe.
Mit den geeigneten Ausgangs- und Zusatzstoffen und deren Mischverhältnissen ist es so möglich, CO2-arme Erden und Substrate zusammenzustellen. Die dadurch erzielten Treibhausgas-Einsparungen sind heute für Kleeschulte Erden ein wichtiges Qualitätsmerkmal im Wettbewerb. 2015 stellte das Unternehmen die erste nachhaltige Erdenlinie am Markt vor.
Mittlerweile besteht das Angebot aus 22 Erden, Substraten und Dekormulchen mit einem CO2-Fußabdruck. Insbesondere umweltbewusste Großhandelskunden wissen diesen Vorteil zu schätzen und gewinnen hierdurch ein verkaufswirksames Alleinstellungsmerkmal.
Der Einsatz des Konfigurators hat auch direkte Auswirkungen auf die Wertschöpfungskette. Das Unternehmen setzt heute auf Lieferanten, die CO2-arme Ausgangs- bzw. Zusatzstoffe herstellen. Das hat den positiven Effekt, dass Zulieferer sich nun intensiv mit der Reduzierung von CO2-Emissionen in der eigenen Produktion auseinandersetzen.
Dank der neu aufgestellten Produktentwicklung verringerte Kleeschulte Erden die Treibhausgas-Emissionen seiner Produkte um ca. 2.074 t CO2eq pro Jahr. Darüber hinaus konnten die Produktivität gesteigert und die Unternehmenskosten reduziert werden.
Die Ressourceneffizienzberatung wurde anteilig im Rahmen des Beratungsprogramms "Ressourceneffizienz" des NRW-Umweltministeriums gefördert. Beratungspartner im Projekt war die mb-energieconsult aus Arnsberg.
Treibhausgas-Emissionen | Einsparung |
Produktion | ca. 104 t CO2eq/a |
CO2-Kalkulator | ca. 2.074 t CO2eq/a |
®PIUS-Check, Eco-Cockpit und JUMP-Tool der EFA weisen den Weg.
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Dr. Wilfred Vrochte
Kleeschulte Erden GmbH & Co. KG
+49 2952 / 97 26-21
vrochte@kleeschulte.de
Michael Bierbaum
mb-energieconsult
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m.bierbaum@mb-energieconsult.de